Hammerschmid für "Digitale Kompetenz" im Lehrplan

Sonja Hammerschmid, Chefin der Rektoren, ist enttäuscht.
Es gehe um den Umgang mit Wissen und Content im Internet, um Themen wie Cybermobbing und Hasspostings.

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) will beim Autonomiepaket bald einen Grundkonsens erreichen. "Mein Ziel ist es, bis Ende Jänner einen über weite Strecken abgestimmten Begutachtungsentwurf zu haben", sagte sie bei einem Pressegespräch am Montag in St. Pölten. Zudem sollen Kinder und Jugendliche künftig digitale Kompetenzen in der Schule lernen.

Im Rahmen des Autonomie-Pakets sollen die ersten Standorte mit dem Schuljahr 2017/18 starten. Danach sollen Schulen ihre Erfahrung via "Peer-Learning-System" an andere Standorte weitergeben, erklärte Hammerschmid.

Es handle sich um ein "Möglichkeitspaket", das u.a. Pädagogen neue Möglichkeiten für themen- und projektspezifischen Unterricht geben solle, betonte die Bildungsministerin. Zudem sollen Schulstandorte selbst über die Dauer einer Unterrichtseinheit bestimmen und sich mehrere Schulen aus einer Region zu Clustern zusammenschließen können. Insgesamt betrifft das Paket laut Hammerschmid 32 Gesetze und 400 Verordnungen.

Digitale Kompetenz: Umgang mit den Netz

In puncto Digitalisierung sollen Kindern und Jugendlichen künftig in der Schule digitale Kompetenzen vermittelt werden. Es gehe um den Umgang mit Wissen und Content im Internet, um Themen wie Cybermobbing und Hasspostings, so die Ministerin. Schüler sollen mit Handwerkszeug für kritisches Hinterfragen und ethische Reflexion ausgestattet werden, erklärte Hammerschmid, die Ende Jänner eine Gesamtstrategie zur Digitalisierung ab der Volksschule präsentieren will. Dabei gehe es auch um Infrastruktur, Lernmaterialien und Fort-und Weiterbildung von Pädagogen.

Digitale Kompetenzen sollen mehr als bisher an Schulen unterrichtet werden - eventuell sogar in einem eigenen Unterrichtsfach, sagte sie im Ö3-Interview. Ob es dafür ein eigenes Fach geben oder in bestehende Unterrichtsgegenstände integriert werden soll, werden die Schulen mitbestimmen können.

Flächendeckend in ganz Niederösterreich

Beim Ausbau der Ganztagsschulen gehe es nun an die Umsetzung, so Hammerschmid. Der Nationalrat hat im Dezember eine Förderung von insgesamt 750 Millionen Euro ab dem Schuljahr 2017/18 bis 2024/25 beschlossen. Wichtig sei die "qualitätsvolle Gestaltung" des Angebots - in Form von Nachmittagsbetreuung oder der Verschränkung von Unterricht, Lern-, Ruhe- und Freizeitphasen.

Es sei Ziel, dass in Niederösterreich flächendeckend beide Formen angeboten werden, so dass Eltern Wahlfreiheit haben, sagte Matthias Stadler, Landesvorsitzender der SP NÖ und Bürgermeister von St. Pölten. Ganztagsschulen hätten sich international bewährt, "ich halte viel vom Konzept der verschränkten Form", so Stadler.

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