Betriebsrat Kusin hat "von Hochegger nichts gewusst"

Betriebsrat Kusin hat "von Hochegger nichts gewusst"
Telekom-Betriebsrat Kusin will nur für soziale Aspekte der Mitarbeiter lobbyiert haben - und nicht für Hochegger.

Der suspendierte Vorsitzende der Fraktion der Christgewerkschafter (FCG) und Aufsichtsrat bei der Telekom Austria, Franz Kusin, ließ am Mittwoch als Zeuge im Korruptions-U-Auschuss mit dem Satz aufhorchen, dass er nicht wusste, dass der Lobbyist Peter Hochegger für die Telekom lobbyiert hatte - obwohl Hochegger.Com die millionenschwere PR-Agentur der Telekom Austria war. "Es gibt kein einziges Aufsichtsratsprotokoll in meiner Amtszeit, in der der Name Hochegger vorkommt", verteidigte sich Kusin.

Kusin hatte von Hochegger 138.000 Euro aufgrund einer mündlichen Vereinbarung erhalten, wie er im Ausschuss bestätigte. Er hat dafür nach Eigenangaben unter anderem Studien erstellt, wie es den Mitarbeitern gesundheitlich besser gehen könnte. Hochegger hatte in seiner Beschuldigtenvernehmen erklärt, die wichtigsten Infos die ihm Kusin dafür geliefert habe waren über eine vom Management geplante Beamtenagentur bei der Telekom, gegen die sich die Belegschaft wehrte.

Keine Information an Kollegen

Kusin verteidigte, dass er den Vertrag mit Hochegger nicht seinen Betriebsratskollegen bekannt gegeben hatte. "Ich habe das nicht als FCG-Vorsitzender fakturiert, sondern als Franz Kusin", meinte er. Schließlich gäbe es ja auch Betriebsratswahlen, und hier hätte eine andere Lösung eine negative Optik erzeugen können. Die Abgeordneten Peter Pilz (G) und Stefan Petzner (B) stellten daraufhin in den Raum, dass sich der Betriebsrat Kusin von der Telekom kaufen habe lassen - was Kusin bestritt.

Pilz zitierte aus Einvernehmungsprotokollen von Hochegger, wonach dieser geplant habe, den Betriebsrat im Interesse der Telekomführung einzusetzen. "Ich für mich kann ausschließen dass ich jemals etwas schlechtes über jemanden weitergegeben habe", verteidigte sich Kusin. Auf die Frage, wie viel er bei der Telekom als Mitarbeiter verdient hatte, meinte er: 5.500 bis 6.000 Euro. Ob brutto oder netto konnte Kusin im ersten Moment nicht sagen.

Einen Teil seiner Unterlagen über soziale Verbesserungsmöglichkeiten habe er leider nicht mehr, da er sich einen neuen Computer gekauft hatte und diese nicht überspielt hatte, meinte er auf den Vorwurf, dass die dem Ausschuss vorliegenden Studien für Hochegger inhaltsleer seien.

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