Judenfeindliche Vorfälle nehmen massiv zu

IKG-Präsident Oskar Deutsch
Besonders die Zunahme der islamistisch motivierten Taten ist für die IKG besorgniserregend.

Diese Zahlen sind alarmierend: Im Jahr 2015 nahmen antisemitische Vorfälle in Österreich massiv zu. 465 Fälle wurden registriert, 2014 waren es insgesamt 255, das ist 2015 ein Anstieg um 82 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Dunkelziffer dürfte die offiziellen Registrierungen aber bei weitem überschreiten.

Die Zahlen präsentierte am Mittwoch Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Wien. Gesammelt wurden die Daten vom "Forum gegen Antisemitismus", einer unabhängigen Nichtregierungsorganisation. Eine Erklärung für die Zunahme von Vorfällen ist laut Präsident Deutsch die starke Vermehrung von Fällen aus dem Internet (205 Ergebnisse). Besorgniserregend ist die Zunahme von islamistisch motivierten antisemitischen Vorfällen.

Judenfeindliche Vorfälle nehmen massiv zu
Grafik Antisemitismusbericht 2015
Insgesamt schreiben die Ergebnisse den steigenden Trend der vergangenen Jahre fort, welche auch vom Verfassungsschutz des Innenministeriums und von ZARA beobachtet wurden. Erneut wies der IKG-Chef darauf hin, dass die EU mehr im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus unternehmen müsse.

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