Berater verlassen Salzburger Finanzbeirat

Die beiden Finanzexperten haben ihre Funktion zurückgelegt: "Haben ein Potemkinsches Dorf begutachtet".

Zwei externe Mitglieder des Salzburger Finanzbeirates, haben ihre Funktion zurückgelegt. Das hat Landeshauptmann-Stellvertreter und Finanzreferent David Brenner am Samstag bestätigt. Es handelt sich dabei um die Berater Utz Greiner von Schwabe (Ley & Greiner) sowie um Lauri Karp (Karp Financial Partners) aus Tallinn. Die beiden gehörten dem Finanzbeirat an, dessen Vorsitzender der suspendierte Leiter der Finanzabteilung Eduard Paulus war. Dieser findet es als „sehr kurios“, dass er nun von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt werde. Seiner Linie bleibe er treu: „Was ich als Zeuge gesagt habe, werde ich auch als Beschuldigter sagen.“

In den Salzburger Nachrichten (Samstag-Ausgabe) sagte Greiner, dass „wir möglicherweise über mehrere Jahre ein Potemkinsches Dorf begutachtet haben“. Dass es ein nicht offizielles Derivat-Portfolio gab, habe der Finanzbeirat erst nach der Beurlaubung von Monika R. erfahren, erklärte der Experte. „Unsere Grundlage war der Bericht der Deutschen Bank, da waren die Geschäfte nicht enthalten“, erklärte Greiner.

Verbale Attacken

Angesichts des Finanzskandals steigt in Salzburg die Nervosität zwischen SPÖ und ÖVP. Ein Sager von ÖVP-Chef, Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer vom Freitag bei der ÖVP-Bürgermeisterkonferenz – „Mit der Bande habe ich nichts am Hut“ – empört Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. Sie wirft Haslauer „Aktionismus und Wahlkampfrhetorik“ vor. Dieses Verhalten sei „unanständig“ und diene nicht der Sache, schon gar nicht Salzburg.

„Skandalös“ findet die SPÖ auch ein Treffen von Haslauer mit Monika R. am Freitag. Der Vorsitzende des SPÖ-Landtagsklubs, Roland Meisl, verlangt die Offenlegung der Gesprächsinhalte.

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