17.000 Euro für ein Kaffeetscherl beim Präsidenten

Höchstbieter trifft demnächst Van der Bellen auf eine Kaffeejause.
Bei der Auktion für Flüchtlingsverein Hemayat wurden 55.560 Euro lukriert, Top-Gebot gab es für ein Treffen mit Van der Bellen.

In den nobleren Kaffeehäusern Wiens zahlt man für eine Melange 5,70 Euro. In der Hofburg legt ein Wiener demnächst 17.000 Euro dafür hin - da ist es aber zumindest für den guten Zweck.

Für den Hilfsverein Hemayat war die Auktion beim alljährlichen Sommerfest Donnerstagabend im Palais Schönburg in Wien also ein voller Erfolg. Schon in den Tagen zuvor wurde online eifrig für das Los "Kaffee mit Alexander Van der Bellen in der Präsidentschaftskanzlei" geboten, Highlight war dann die Live-Auktion vor Publikum, durchgeführt vom Dorotheum.

Die 17.000 Euro dürften ein neuer Rekord sein, im Vorjahr wurde ein Kaffee-Besuch bei seinem Vorgänger Heinz Fischer für 5000 Euro ersteigert. Ähnliche Zeitspenden gibt es jedes Jahr.

Zu wenig Therapieplätze

Insgesamt wurden bei der Auktion zugunsten von kriegstraumatisierten Flüchtlingen 55.560 Euro lukriert.

Das zweitbeste Gebot gab es für zwei Tickets für die Elbphilharmonie inklusive Führung mit Generalintendant Christoph Lieben-Seutter wurden für 12.000 Euro ersteigert, ein Dialektgedicht von Christine Nöstlinger und ein Tatort-Set-Besuch mit Schauspielerin Adele Neuhauser für mehrere tausend Euro.

Beim Sommerfest hielt SPÖ-Integrationsstaatssekretärin Muna Duzdar eine bewegende Festrede. Mit persönlichen Worten schilderte Duzdar, die palästinensische Wurzeln hat, warum psychotherapeutische Betreuung von Flüchtlingen so wichtig ist.

Der Verein Hemayat hat im Vorjahr 1044 Überlebende von Krieg und Folter bei der Bewältigung ihres Traumas unterstützt.

Immer wieder macht der Verein auch darauf aufmerksam, dass das Angebot derzeit zu knapp ist. „Auf der Warteliste stehen 400 Menschen, die dringend Unterstützung benötigen“, sagt Cecilia Heiss, Leiterin von Hemayat. „Hemayat“ ist Persisch bzw. Arabisch und bedeutet „Schutz“.

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