Aus für Steuergeheimnis von Ausländern rückt näher

Werner Faymann
Faymann wird verhandeln. Spareinlagen von Österreichern sollen vom Datenaustausch nicht betroffen sein.

Also doch. Wie zuvor Luxemburg hat nun auch Österreich die bevorstehende Abschaffung des Steuergeheimnisses von ausländischen Anlegern angekündigt. Bundeskanzler Werner Faymann hat am Dienstag nach dem Ministerrat erklärt, in der EU über einen automatischen Informationsaustausch zu reden. "Wir werden die Verhandlungen gemeinsam mit Luxemburg führen. Jawohl wir verhandeln", sagte der Kanzler.

Bereits gestern Montag zeigte sich der Kanzler im KURIER-Interview beim EU-internen Datenaustausch gesprächsbereit.

Aus für Steuergeheimnis von Ausländern rückt näher
APA12143294 - 02042013 - WIEN - ÖSTERREICH: Vizekanzler Michael Spindelegger am Dienstag, 02. April 2013, während einer PK nach einer ÖVP-Regierungsklausur in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Vizekanzler Michael Spindelegger hob hervor, dass vollautomatischer Datenaustausch nicht bedeute, dass alle Sparguthaben in Österreich automatisch von allen Behörden abrufbar sein werden. Es gehe keinesfalls um die Kontodaten der heimischen Sparer in Österreich.

"Sparbuch der Großmutter"

Auch für Faymann heißen die Verhandlungen mit den EU-Partnern nicht, dass man in Österreich deshalb das "Sparbuch der Großmutter" oder des Durchschnittssparers angreift. Er verwies auf das Bankgeheimnis in Verfassungsrang. Faymann sagte, nach Rücksprache mit dem Verfassungsdienst und anderen Experten sei es möglich, hier scharf zu trennen. Bisher sehe die EU-Zinsrichtlinie auch nur die ausländischen Konten vor.

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