Aufräumen im Bildungsressort: Faßmann stoppt 57 Verordnungen

Interview mit Heinz Faßmann. Seit 18. Dezember 2017 ist er Bundesminister für Bildung der Republik Österreich. Wien, am 22.12.2017.
Zuviel und ohne Sinn: Die Bürokratie in der Schule soll entschlackt werden

Auszug aus der "Neufassung der Richtlinien zum Absprungtrampolin im Unterricht aus Leibesübungen": "Der Standort des Absprungtrampolins und der Matten ist so zu wählen, dass grundsätzlich ein ausreichender Sicherheitsabstand von Wänden, Türen oder sonstigen Hindernissen gegeben ist. Störfaktoren sind unbedingt zu vermeiden."

Oder in einer anderen Richtlinie: "Die Schüler/innen sind vor der Aufnahme des Schwimmunterrichts über die Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen altersgemäß zu belehren (dazu gehört auch die Vermittlung derallgemeinen Baderegeln)."

Entrümpelung

Im Bildungsbereich gibt es viele solcher Schriftstücke, die an alle Schulen verschickt werden. Zu viele, findet die neue Regierung, ein Durchforsten und Entrümpeln war ein Ergebnis der Koalitionsverhandlungen. Bildungsminister Heinz Faßmann lässt alle Rundschreiben der vergangenen 15 Jahre überprüfen, und legt im heutigen Ministerrat bereits 57 Rundschreiben und Erlässe vor, die gestrichen werden sollen.

Diesem ersten Schritt soll eine Prüfung aller Rundschreiben des Ministeriums und aller Landesschulräte folgen. Ziel sei, im Schulsystem insgesamt mehr als 1200 Rundschreiben und Erlässe außer Kraft zu setzen, weil ihr Inhalt veraltet oder nicht mehr erforderlich ist. Das alles sei Teil der Verwaltungsreform, durch die das zuviel an Bürokratie abgebaut und Verwaltungsabläufe im Bildungsbereich vereinfacht werden sollen.

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