Asyl: Zelte für Fischer nur "letzte Notlösung"

Am Gelände der ehemaligen Polizeikaserne in Krumpendorf westlich von Klagenfurt wurden am Samstag Zelte zur Unterbringen von Asylwerbern aufgebaut.
Für den Bundespräsidenten ist die Unterbringung von Flüchtlingen in Kasernen möglich.

Die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen in Zelten ist für Bundespräsident Heinz Fischer nur eine "letzte Notlösung". Auch Kasernen seien vorübergehend geeignet, sagte er am Sonntag im ORF-Radio. Der Bundespräsident nahm in der Asylfrage sowohl den Bund, als auch Länder und Gemeinden in die Pflicht.

Das Flüchtlinge im Freien übernachten, ist für Fischer undenkbar - "das geht gar nicht". Dass Menschen, die vor Krieg flüchten, geholfen wird, sei zudem ein "Gebot der Menschlichkeit", so der Bundespräsident, der eine EU-weite Quotenregelung unterstützt.

100 Asylwerber in Eisenstadt

In Eisenstadt sollen am frühen Sonntagnachmittag die ersten 100 Asylwerber die am Gelände der Landespolizeidirektion aufgestellten Zelte beziehen. Laut einem Sprecher der Exekutive dürfte es sich bei den Flüchtlingen ausschließlich um Männer handeln, hieß es auf APA-Anfrage.

Insgesamt wurden 20 Zelte zur Unterbringung von 160 Flüchtlingen aufgestellt. Anfang der Woche sollen weitere Asylwerber nach Eisenstadt kommen.

Der Zeltaufbau sorgte am Freitag für einen Politstreit. SPÖ, ÖVP und FPÖ ergingen sich in gegenseitigen Schuldzuweisungen. Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) meinte bei einer Pressekonferenz, dass es für ihn "überhaupt keine Frage" sei, "dass diese Zelte jetzt aufgestellt werden". Es sei für ihn aber auch klar, dass dies "nur eine kurzfristige Lösung" sein könne und dass "großer Handlungsbedarf seitens des Landes" bestehe, für eine ordentliche Verteilung der Flüchtlinge zu sorgen.

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