Asyl: Länderquoten noch immer zu niedrig

Asyl: Länderquoten noch immer zu niedrig
Die Lage in den Flüchtlingsquartieren ist angespannt - Traiskirchen ist wieder am Limit.

Auch eineinhalb Monate nach der Einigung zwischen Bund und Ländern ist die Lage in Österreichs Flüchtlingsquartieren prekär. Mit derzeit 1.700 Asylwerbern sei das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen am obersten Limit, hieß es am Freitag im Innenressort zur APA. Im November (Kalenderwochen 44 bis 48) gab es 4.172 Asylanträge. Es konnten aber nur 2.007 Personen in die Länder überstellt werden.

Auch alle anderen Bundesbetreuungsstellen seien im oberen Bereich der Auslastung, hieß es. Mehr als 100 Flüchtlinge seien nun wieder in Polizeiturnsälen untergebracht, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. "Derzeit gehen wir davon aus, dass die Anträge sicherlich nicht weniger werden", sagte er. Am 3. Dezember seien 200 registriert worden, zuletzt habe es auch schon Tage mit 240 gegeben.

22.900 Asylanträge seit Jahresbeginn

Von Jahresbeginn bis Ende November 2014 gab es laut Innenministerium rund 22.900 Asylanträge in ganz Österreich; ein Wert, der zuletzt 2004 erreicht wurde. Allein im November waren es (laut Rohdaten) 3.507, ein Jahr zuvor nur 1.550. "Wenn die Länder zu 100 Prozent ihre Verpflichtungen erfüllen, dann wird es eine wesentlich entspanntere Situation in den Bundesbetreuungsstellen geben", so der Sprecher. Ende Jänner soll es soweit sein, haben die Vertreter der Bundesländer zuletzt wieder bekräftigt.

Im Minus sind (Stand 4. Dezember) derzeit Vorarlberg mit 83,62 Prozent Quotenerfüllung (215 Plätze zu wenig), Tirol (84,98 Prozent, minus 378 Plätze), Oberösterreich (86,62, -668), Kärnten (87,52, -244), Salzburg (88,43, -217), das Burgenland (94,68, -54) und die Steiermark (98,35, -70). Niederösterreich ist (inklusive Traiskirchen) mit 102 Prozent im Plus (plus 114 Plätze), Wien mit 128,29 Prozent (plus 1.732). Insgesamt sind zurzeit 29.739 Asylwerber in Österreich untergebracht.

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