Teenie-Star Kurz wirbt vor Schülern für Entwicklungshilfe

Außenminister Sebastian Kurz
Kurz warb vor Jugendlichen im Katastrophen-Hilfezentrum des Roten Kreuzes für Entwicklungszusammenarbeit.

Herzensanliegen": Die 15- und 16-jährigen Gymnasiastinnen aus Wien-Währing sind ganz aus dem Häuschen: Sie haben endlich ihre Selfies mit dem nur gut zehn Jahre älteren Sebastian Kurz. Zwischen Zelten und Wasseraufbereitungsanlagen warb der Außenminister am Montag vor Jugendlichen im Katastrophen-Hilfezentrum des Roten Kreuzes in Wien-Liesing für sein "Herzensanliegen": die Entwicklungszusammenarbeit. Anlass: Der Auftakt für das "Europäische Jahr für Entwicklung", um die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und zu informieren.

Österreich investiere in die Armutsbekämpfung, den Umweltschutz und den Ausbau von Rechtsstaatlichkeit sowie Demokratie vor allem in Afrika, aber auch auf dem Westbalkan jährlich zwischen 800 und 900 Millionen Euro. Das sind allerdings nur 0,27 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, statt der selbst gesteckten Marke von 0,7 Prozent. "Wegen des Sparkurses sind wir von diesem Wert noch weit entfernt, aber immerhin konnten die Kürzungen abgewendet werden. Der Negativ-Trend ist gestoppt. Ziel bleiben die 0,7 Prozent", so Kurz. Dazu wäre freilich pro Jahr eine zusätzliche Milliarde nötig.

"Aber das ist gut investiertes Geld", betonte der Außenminister. Es ginge nicht nur um Nächstenliebe oder Solidarität, sondern auch um einen "Mehrwert für Österreich". Mit 45 Wirtschaftspartnerschaften, die man weiter ausbauen wolle, seien nachhaltig 2000 Jobs in Entwicklungsländern geschaffen worden, 400.000 Menschen hätten davon direkt profitiert. "Damit eröffnen sich auch für heimische Betriebe neue Märkte", sagte der Chef-Diplomat. Außerdem führten verbesserte Lebensbedingungen zu einer Eindämmung der Migrationsströme nach Europa. Die Teenager freilich waren mehr an den Selfies interessiert, diese wurden sofort auf Facebook und Instagram hochgeladen.

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