Arbeitszeit: Junge für Erhöhung, Ältere dagegen

Wie ein Scherenschnitt wirkt die Silhouette eines Arbeiters auf einer Baustelle (Archivfoto vom 22.01.2003). Nach zehn Jahren in Folge sieht das deutsche Baugewerbe in diesem und im kommenden Jahr kein Ende des Abwärtstrends in der Branche. 2004 sei mit einem Verlust von 45 000 Arbeitsplätzen zu rechnen, sagte der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, Arndt Frauenrath, am Freitag in Freiburg. Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Baugewerbe habe sich seit 1995 somit halbiert. Sie liege derzeit bei rund 754 000. Der Umsatz der Branche werde 2004 um 3 Prozent auf 80 Milliarden Euro zurückgehen. Foto: Boris Roessler dpa/lhe/lsw
Bis zu zwölf Stunden Arbeit pro Tag: Mehr Bereitschaft bei den Jungen.

Wahlkampf-Aufreger Arbeitszeit. Anlässlich des jüngsten VP-Vorstoßes zur Erhöhung der täglichen Arbeitszeit, wurde nun eine Umfrage veröffentlicht, laut derer die Akzeptanz eines solchen Vorhabens zwischen den einzelnen Altersgruppen stark variiert. Laut der Wiener Agentur kfp sprechen sich vor allem jüngere Arbeitnehmer bis 35 Jahre für eine Erhöhung der maximalen Tageshöchstarbeitszeit auf zwölf Stunden aus. 61 Prozent dieser Gruppe sind dafür.

Bei den Über-44-Jährigen hingegen lehnen 57 Prozent eine solche Änderung ab. Insgesamt sprechen sich 48 Prozent der 994 befragten Arbeitnehmer für eine Ausdehnung aus, 44 Prozent lehnen dies ab.

Unterschiede

Auch in der Altersgruppe der 35 bis 44-Jährigen gibt es mit 49 Prozent eine Mehrheit für eine Anhebung der Maximal-Arbeitszeit. 42 Prozent lehnen dies ab. Frauen lehnen eine solche Änderung mit 47 zu 44 Prozent ab, unter den Männern gab es 52 Prozent Zustimmung und 41 Prozent Ablehnung.

Deutliche Unterschiede gibt es laut dieser Umfrage auch in den einzelnen Beschäftigungsgruppen. Während 60 Prozent der Beschäftigten in Dienstleistungsberufen einer maximalen Arbeitszeit von zwölf Stunden positiv gegenüberstehen, gibt es im Öffentlichen Dienst nur 27 Prozent Zustimmung. Auch bei Industrie und Handwerk überwiegt mit 50 Prozent die Ablehnung.

Kommentare