Vertrauensindex: Viele Zuwächse, aber nicht für Mitterlehner

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
18 Bundespolitiker konnten sich verbessern, Vizekanzler verlor hingegen. An der Spitze steht ein Altbekannter.

Österreichs Bundespolitikern wird im aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex ein positiveres Zeugnis als zuletzt ausgestellt. Erstmals seit Jahren fielen die Dezember-Beurteilungen in der deutlichen Mehrheit besser als im Monat zuvor aus, so OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. 18 Zuwächse standen nur fünf (geringen) Verlusten gegenüber. Unter den Verlieren: Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Bachmaier sah dies in Zusammenhang mit der Weihnachtsstimmung, einem Gewöhnungseffekt an die Flüchtlingskrise und der geschlagenen Wiener Gemeinderatswahl. Für den Vertrauensindex wurden diese Woche 500 Personen von OGM online befragt (maximale Schwankungsbreite: 4,5 Prozent), ob sie den einzelnen Protagonisten der österreichischen Politik vertrauen oder nicht.

Fischer an der Spitze

An der Spitze steht erneut Bundespräsident Heinz Fischer mit einem Vertrauenssaldo von 58, gefolgt von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) mit 28 Punkten. Er hat seit Juni sechs Vertrauenspunkte gewonnen, drei davon seit November. Einen Zuwachs von drei Punkten konnten auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ, 14) und Landwirtschaftsminster Andrä Rupprechter (ÖVP, 13) verzeichnen.

Mitterlehner, der mit minus zwei Punkten nur noch auf einen Saldo von plus 10 kommt, fiel damit von Platz Drei auf Fünf im Bundespolitiker-Ranking. Immerhin liegt er damit aber noch weit vor SP-Kanzler Werner Faymann, der zwar drei Punkte dazugewann, aber dennoch nur einen Saldo von minus 7 erreichte. Einen Vertrauensverlust gab es auch bei Kulturminister Josef Ostermayer (-1, jetzt ein Saldo von +7), Finanzminister Hans Jörg Schelling (-1 auf +9), Staatssekretär Harald Mahrer (-2 auf -1), Familienministerin Sophie Karmasin (-3 auf -1) und Verteidigungsminister Gerlad Klug (-3 auf -20).

Schieder negativ

Negativ bewertet wurde in der SPÖ-Riege auch Klubobmann Andreas Schieder (Saldo von minus 8, aber mit plus 4 Punkten der höchste Zuwachs), allerdings noch vor seinem ÖVP-Widerpart Reinhold Lopatka (-11, drei Punkte Zuwachs). Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (Saldo: minus 10) und Klug finden sich ebenso auf der negativen Seite. Unterboten wird dies nur von Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar, der mit minus 25 den letzten Platz einnimmt.

Schlecht mit minus 18 Punkten im Saldo schnitt erneut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ab, auch wenn sie um zwei Punkte zulegte. Unter den positiv bewerteten Regierungsmitgliedern finden sich noch Finanzminister Hans Jörg Schelling (9), Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (9), Ostermayer, Justizminister Wolfgang Brandstetter (6) und Infrastrukturminister Alois Stöger (2).

Mitterlehner ist weiterhin der einzige Parteichef mit einem positiven Saldo. Die Grüne Eva Glawischnig liegt trotz zwei Punkten Zuwachs mit minus 2 weiter im Minus, ebenso wie Matthias Strolz von den NEOS (-7) und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache (-9).

Betrachtet man die reinen Positivbewertungen, liegen Fischer (77) und Kurz (61) ganz vorne. Die negativen Bewertungen führen Mikl-Leitner (54), Faymann (52), Klug (51) und Strache (50) an.

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