Faymann und Spindelegger verlieren bei TV-Wahlkampf

APA13186264 - 12062013 - WIEN - ÖSTERREICH: Bundeskanzler Werner Faymann (R.), Vizekanzler Michael Spindelegger und Finanzministerin Maria Fekter während einer Debatte zum Thema Hochwasser-Katastrophe im Rahmen einer Nationalratssitzung am Mittwoch, 12. Juni 2013, im Parlament in Wien. APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Ranking: Glawischnig, Strache und Bucher im Aufwind - Stronach stürzt ab.

Der TV-Wahlkampf tut der Regierungsspitze nicht allzu gut. Sowohl Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) als auch Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) bauen im APA/OGM-Vertrauensindex im Vergleich zur letzten Erhebung vor einem Monat deutlich ab. Größter Verlierer ist freilich Frank Stronach, der das stärkste Minus aller Bundespolitiker aufweist. Im Aufwind sind dagegen die Spitzenkandidaten der drei anderen Oppositionsparteien, die sich allesamt über ein Vertrauensplus freuen können.

So ist Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig auch jene Spitzenkandidatin, die derzeit den mit Abstand besten Wert im Ranking aufweist. Sie kommt in der Plus/Minus-Wertung, was die Vertrauenswürdigkeit der abgefragten Politiker angeht, auf plus 8. Das sind sechs Punkte mehr als bei der Erhebung im August und bedeutet überhaupt den größte Gewinn. Gleich hinter ihr folgen BZÖ-Obmann Josef Bucher und FP-Chef Heinz-Christian Strache, die fünf bzw. vier Punkte zulegen. Freilich dominiert bei beiden immer noch Skepsis. Bucher liegt gesamt auf minus 26, Strache bei minus 28.

Stronach verliert Vertrauen

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vermutet, dass das Trio vor allem durch die TV-Konfrontationen und die damit größere mediale Präsenz punkten konnte. Nichts genutzt hat diese dem Spitzenkandidaten der vierten Oppositionspartei. Frank Stronach stürzt um 13 Punkte ab und ist mit einem Gesamtwert von minus 45 jener Listenführer, dem die Österreicher am wenigsten vertrauen.

Nah beisammen sind weiter die Chefs der Koalitionsparteien. SPÖ-Spitzenkandidat Faymann hat mit minus vier einen kleinen Vorsprung gegenüber VP-Spitzenmann Michael Spindelegger, für den minus sechs ausgewiesen werden. Beide mussten aber gegenüber August spürbare Verluste hinnehmen. Für Spindelegger ging es um vier Punkte nach unten, für Faymann sogar um sechs. Laut Bachmayer sind die Einbußen Folge des Wahlkampfs, wo sich die Anhänger der Parteien stärker gegen die Konkurrenz positionieren.

Fischer überlegen

Weit über den Wahlkämpfern schwebt der Bundespräsident. Heinz Fischer gewinnt vier Vertrauenspunkte und führt mit plus 56 überlegen das Bundespolitiker-Feld an. Erste Verfolgerin ist Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ/+22). Das meiste Vertrauen aus dem rot-schwarzen Kabinett genießt Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP/+15), gefolgt von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP/beide plus 13). Einen kleinen Dämpfer gibt es erstmals für Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ), der jüngst den USA die Hilfe von österreichischen Chemie-Waffen-Experten in Syrien angeboten hatte. Er verliert fünf Punkte, rangiert aber mit plus zehn noch immer klar im Positiv-Bereich.

Im letzten Moment die rote Laterne los geworden ist der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ), der ja am 29. September nicht mehr kandidiert. Sogar recht deutlich hinter ihn gerutscht ist nämlich der Zweite Nationalratspräsident und Beamtenchef Fritz Neugebauer (ÖVP), der einen Vertrauenswert von minus 63 aufweist, wohl Folge seiner harten Position in Sachen Lehrer-Dienstrecht.

Alles rund um die Nationalratswahl auf KURIER.at finden Sie hier.

Kommentare