AMS-Chef: Flüchtlings-Check war keine Studie

Der vom Arbeitsmarktservice am Dienstag präsentierte Kompetenzcheck unter 898 Flüchtlingen hat für großes mediale Echo gesorgt – möglicherweise für zu großes. AMS-Vorstand Johannes Kopf hat am Donnerstag ausdrücklich klargestellt, dass es sich nicht um eine wissenschaftliche Erhebung handelt.
"Der Kompetenzcheck ist keine Studie, die primär statistische Sorgfalt verlangt, sondern ein Projekt zur beruflichen Integration Asylberechtigter, in dem die Kompetenzen und Qualifikationen der Teilnehmer/innen zum Zweck einer allfälligen Qualifizierung und anschließenden Jobvermittlung erhoben wurden", schreibt Kopf in einer Stellungnahme auf seiner "Facebook"-Seite.
Die anerkannten Flüchtlinge, die am Kompetenzcheck teilgenommen hätten, seien nach dem "First-come-first-serve-Prinzip ausgewählt" worden. Es habe sich also um jene Asylberechtigten gehandelt, die zu einer bestimmten Zeit im Herbst 2015 ihre AMS-Termine hatten.
Verzerrte Geschlechterverteilung
Die Ergebnisse des Pilotprojekts Kompetenzcheck sind laut Kopf "nur bedingt" repräsentativ für die nach Österreich fliehenden Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten. Alle getesteten Personen hätten schon Asyl erhalten und seien daher zumeist schon länger im Land. Auch entspreche die 50/50-Verteilung von Männern und Frauen nicht dem tatsächlichen Zuzug, der aus rund 75 Prozent Männern bestehe. "Unsere Aussage zur Problem der Repräsentativität wurde von den Medien richtig transportiert und findet sich auch in nahezu allen Medienberichten", so Kopf.

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