AMS

11 Prozent der Flüchtlinge mit positivem Aufenthaltsstatus haben einen Job

11 Prozent der Flüchtlinge mit positivem Aufenthaltsstatus haben einen Job
"Jene Menschen die erst 2016 ihren Aufenthaltsstatus bekommen haben, sind naturgemäß noch weniger 'weit' integriert und sind aktuell hauptsächlich dabei mit unserer Hilfe unsere Sprache zu erlernen", so AMS-Vorstand Kopf.

Rund ein Zehntel der Flüchtlinge, die im Jahr 2016 einen positiven Aufenthaltsstatus erhielten und sich danach beim AMS meldeten, hatten Ende Juni dieses Jahres einen Job. Am 30. Juni 2017 waren 11,4 Prozent dieser Gruppe oder 1.300 Personen in Beschäftigung, schreibt AMS-Vorstand Johannes Kopf in einem aktuellen Facebook-Posting.

Von den 11.459 Flüchtlingen mit positiv verliehenen Aufenthaltsstatus im Jahr 2016 und AMS-Meldung kamen 7.338 (64 Prozent) aus Syrien, 1.703 (14,9 Prozent) aus Afghanistan, 946 (8,3 Prozent) aus Irak, 349 (3 Prozent) aus Somalia und 320 (2,8 Prozent) aus dem Iran.

Das Arbeitsmarktservice hat datentechnisch jene Personen "gekennzeichnet", die im Jahr 2015 (Kontrollgruppe 1) und 2016 (Kontrollgruppe 2) den Abschluss ihres Asylverfahrens hatten und sich dann beim AMS meldeten. Dies soll mehr Informationen zur laufenden Arbeitsmarktintegration der Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten liefern. Schutzberechtigte haben kein Asyl erhalten, aber ihr Leben oder ihre Gesundheit wird etwa in Afghanistan oder Somalia bedroht und daher dürfen sie vorerst in Österreich bleiben.

11 Prozent der Flüchtlinge mit positivem Aufenthaltsstatus haben einen Job
Interview mit Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) am 21.10.2015 in Wien.
"Jene Menschen die erst 2016 ihren Aufenthaltsstatus bekommen haben, sind naturgemäß noch weniger 'weit' integriert und sind aktuell hauptsächlich dabei mit unserer Hilfe unsere Sprache zu erlernen", so AMS-Vorstand Kopf(Bild).

Bei der Kontrollgruppe 1 (Asyl 2015) waren am 30. Juni 2017 rund 21,7 Prozent in Beschäftigung, ein Jahr davor am 30. Juni 2016 lag der Wert bei 10,1 Prozent. "21,7 Prozent - das ist sicherlich kein Grund für besonderen Jubel, aber es ist auch nicht weniger als erwartet", schrieb Kopf kürzlich in einem Zeitungskommentar im Standard. Der AMS-Vorstand verwies auf das deutsche Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das im September 2015 angemerkt hatte, dass "die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen von unter zehn im Zuzugsjahr erst fünf Jahre nach Zuzug auf knapp 50 Prozent steigt".

Ende Juli waren 23.352 anerkannte Flüchtlinge und 4.851 subsidiär Schutzberechtigte, insgesamt also 28.203 Personen, beim AMS als arbeitslos gemeldet. "Das heißt aber, dass manche dieser Personen möglicherweise schon viele Jahre bei uns sind und etwa aus Russland oder den Balkanländern gekommen sind", so Kopf.

Kommentare