Amon: FPÖ disqualifiziert sich mit radikaler Sprache

ÖVP-Generalsekretär Werner Amon
ÖVP-Generalsekretär wirft der FPÖ vor, sich nach der verlorenen Wahl als "Opferlämmlein" inszenieren zu wollen. Kickl antwortet mit drastischen Worten.

ÖVP-Generalsekretär Werner Amon zeigt sich in der Tiroler Tageszeitung sehr zufrieden mit der Wahl Alexander Van der Bellens zum Bundespräsidenten. Zur FPÖ äußert er sich sehr distanziert: Diese pflege eine "radikale Sprache" - und dies disqualifiziere die Blauen als mögliche Regierungspartei. Um als solche akzeptiert zu werden, müsste sich die FPÖ "deutlich verändern".

Zum Befund der "radikalen Sprache" kam Amon angesichts der Aussage des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer, das Bekenntnis des ÖVP-Chefs Reinhold Mitterlehner zur Wahl Van der Bellens sei ein "Selbstmordattentat" gewesen. Dies sei "geschmacklos" gewesen, befand Amon - und verlangte von der FPÖ "ein klares und konstruktives Bekenntnis zur EU" und "ihre Wortwahl zu ändern", wenn sie als Regierungspartei akzeptiert werden wolle. Und Amon merkte an, dass die Freiheitlichen jetzt, nach Hofers Niederlage, "das arme Opferlämmlein" mimen würden.

Mit Van der Bellen-Bekenntnis "recht behalten"

Über Mitterlehners Pro-Van der Bellen-Bekenntnis hatte es auch einen parteiinternen Schlagabtausch - mit Klubobmann Reinhold Lopatka - gegeben. Jetzt steht für Amon fest, "dass unser Parteiobmann recht behalten hat mit seiner Einschätzung" - und er meinte: "Damit ist alles gesagt und auch entschieden." Amon geht davon aus, dass Mitterlehner bei der nächsten Nationalratswahl auch Spitzenkandidat sein wird.

Kickl antwortet mit drastischer Anmerkung

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl antwortete auf Amons Aussage über die "radikale Sprache" und den "Opferlamm"-Vergleich mit einer drastischen Anmerkung. "Einem Opferlamm schneidet man die Kehle durch und lässt es langsam ausbluten - so viel zur Verrohung der Sprache", merkte Kickl in einer Aussendung - in der Klammer - an.

Wenn der ÖVP-Generalsekretär schon eine Verrohung der Sprache bei der FPÖ orte, dann sollte er sich, meinte Kickl, "einmal Gedanken über seinen Koalitionspartner machen". Schließlich habe Kanzler Christian Kern (SPÖ) im Zusammenhang mit dem ÖVP-Klubobmann von einem "Selbstmordattentäter, der sich einsam in einer Telefonzelle sprengen" würde gesprochen. Offenbar gebe es für Amon "gute und böse Selbstmordattentäter".

Amon: FPÖ disqualifiziert sich mit radikaler Sprache
FOÖ-Generalsekretär Herbert Kickl
Der ÖVP stünde es aus Kickls Sicht jedenfalls "besser an in Demut zu schweigen und sich damit zu beschäftigen, warum ihre Führung den Präsidentschaftswahlkampf von Anfang bis Ende komplett versemmelt hat und nun völlig zu Recht mit einer Obmanndebatte konfrontiert ist".

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