Alt-BP Fischer: Österreich "Gegenteil einer Bananenrepublik"

Alt-BP Fischer: Österreich "Gegenteil einer Bananenrepublik"
Heinz Fischer wehrt sich gegen hämische Zuschreibungen aus In- und Ausland: "Das ist ein völlig unzulässiger Vergleich."

Die Stichwahl musste aufgehoben werden, die Wahlkarten für die Wahlwiederholung kleben nicht: Noch mindestens vier Monate lang, bis zum 26. Jänner 2017, wird Österreich keinen Bundespräsidenten haben. "Bananenrepublik" tönt es seither im In- und Ausland.

Eine Zuschreibung, die Altbundespräsident Heinz Fischer in seinem ersten längeren Fernsehinterview nach Amtsende nun entschieden zurückwies. "Das ist ein völlig unzulässiger Vergleich. Österreich ist eine funktionierende Demokratie", sagte er am Freitagabend in der ZIB 2. Die Verwaltung leiste in vielen Bereichen hervorragende Arbeit. "Dass ein Verfassungsgerichtshof ein strenges Urteil fällt, ist nicht angenehm, aber es ist das Gegenteil einer Bananenrepublik." Davon sei vielmehr dort zu sprechen, wo sich der Verfassungsgerichtshof "nichts traut, oder nichts zu reden hat."

Dass nach so einem langen Wahlkampf gewisse Ermüdungserscheinungen bei der Bevölkerung gebe, sei ihm bewusst, das Wahlrecht sei aber viel zu wichtig und wertvoll, als dass man es wegwerfen dürfe. "Alle, die einmal in einer Diktatur gelebt haben, wissen, was das Wahlrecht wert ist und werden meinen Standpunkt verstehen, wenn ich sage: 'Bitte, geht wählen, werft die Stimme nicht weg."

Schon am Freitagvormittag hatte Fischer angekündigt, Alexander van der Bellen bei der Stichwahl am 4. Dezember wählen zu wollen (mehr dazu hier).

Zum Interview in der ZIB 2

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