Affäre Mader: ÖVP stellt Mitgliedschaft ruhend

Die Partei rückt von Helmut Mader (re.) ab
Landeshautpmann Platter fordert Alt-Landtagspräsident auf, sein Schweigen zu brechen

Die Tiroler Volkspartei war zuletzt merklich von ihrem Alt-Granden Helmut Mader abgerückt. Der wohnt, wie berichtet, mietfrei in einer riesigen Wohnung im Innsbrucker "Technikerhaus". Am Montag hat die Partei nun Konsequenzen aus dem Schweigen Maders zu der Affäre, in der immer weitere Details publik wurden, gezogen. Maders Mitgliedschaft in der Tiroler ÖVP werde ruhend gestellt, hieß es am Montagnachmittag in einer Aussendung der Partei.

„Es stehen mehrere offene Fragen im Raum, die nicht nur Helmut Mader, sondern der Partei und der Politik insgesamt massiven Schaden zufügen und die nur Mader selbst aufklären kann", erklärte Landeshauptmann und ÖVP-Chef Günther Platter den Schritt. Trotz klarer Aufforderungen seinerseits habe es Helmut Mader "leider bisher verabsäumt, selbst zur Angelegenheit Stellung zu beziehen und so zur Aufklärung beizutragen.“

Zur Klärung beitragen

Platter forderte den langjährigen führenden ÖVP-Funktionör auf, sich "seiner Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit - aber auch gegenüber der Tiroler Volkspartei - bewusst" zu werden und und offensiv zur Klärung der Anschuldigungen beizutragen. Mader war der längstdienende Tiroler Politiker als er 2008 seine Karriere als Landtagspräsident beendete.

War zunächst nur bekannt geworden, dass Mader ab 2009 ein Gratis-Wohnrecht im "Technikerhaus" zugestanden wurde, ist inzwische klar, dass er über Jahrzehnte hinweg keine Miete bezahlen musste. Außerdem erhielt er vom Verein "Technikerhaus" eine monatliche Aufwandsentschädigung für seine "ehrenamtliche" Tätigkeit als Obmann. Am Wochenende hat die Landesregierung eine Sonderprüfung der Förderungen an den Verein beschlossen, der im "Technikerhaus" ein Heim für HTL-Schüler leitete.

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