In Alltagssituationen Alternativen finden

Aufhören, aufhören, aufhören - nur wie?

"Die Menschen haben oft falsche Erwartungen, dass Nikotinersatzpräparate so toll sind, wie eine Zigarette zu rauchen. Ist es natürlich nicht - es löst nicht denselben Kick aus wie das Rauchen", erklärt Univ.-Prof. Rudolf Schoberberger.

Während eine Zigarette innerhalb von fünf bis sieben Sekunden wirkt, dauert es bei Nikotin-Ersatzpräparaten bis zu 20 Minuten. "Wenn man das von vornherein berücksichtigt, kommt man besser damit klar." Außerdem weist Schoberberger darauf hin, dass nicht alle Raucher abhängig vom Nikotin sind - etwa 30 Prozent sind psychosozial abhängig. Sie werden auch nervös, aber haben keine körperlichen Entzugserscheinungen wie Schwitzen oder Schlafstörungen. "Diese Menschen müssen sich auf ihre Gewohnheits- und Kompensationsmechanismen konzentrieren." Hier gilt es, Alternativen zu finden, wie sich Alltagssituationen ohne Tabakgenuss bewältigen lassen. Etwa: Was kann man nach dem Mittagessen tun, statt nach der Zigarette zu greifen?

Zu den wenigen stationären Präventionseinrichtungen gehört der Josefhof von der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB). "Bei den bis zu dreiwöchigen Raucherentwöhnungsprogrammen lernen die Patienten, mithilfe von Nikotinersatzpräparaten weg von der Zigarette zu kommen und andere Lebensgewohnheiten einzuschleusen", erklärt der Rauchercoach Wolfgang Goll. "Hier geht es darum, sich selbst zu organisieren. Da muss jeder ausprobieren, was er in diversen Situationen tun kann, statt zur Zigarette zu greifen." Der nächste Schritt sei dann, den Nikotinersatz langsam zu reduzieren.

INFO
Nikotin Institut (5., Rechte
Wienzeile 81/1) 01/585 5855 oder unter www.nikotininstitut.at.
Rauchertelefon erreichbar unter
0810/810 013 (Mo. bis Fr. von 13 bis 18 Uhr, max. 0,10 €/Min.)
oder unter www.rauchertelefon.at

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