Hoffnung für Happy Feet

Der berühmteste Kaiserpinguin der Welt dürfte (noch) nicht Teil der Nahrungskette geworden sein, ist ein neuseeländischer Forscher überzeugt.

Groß war die Sorge bei den Fans von "Happy Feet": Seit einer Woche fehlt vom berühmtesten Kaiserpinguin der Welt jede Spur. Der Sender des Tieres übermittelt seit dem 9. September keine Daten mehr. Die naheliegende Frage, die sich Medien weltweit stellten: Wurde "Happy Feet" auf seiner gut 2.600 Kilometer langen Heimreise in die Antarktis von einem Meeresräuber aufgefressen?

"Wahrscheinlich nicht", sagte nun Professor John Cockrem von der Massey University dem New Zealand Herald. Der Experte vom Institut für Tiermedizin, Tier- und Biomedizin-Wissenschaften erklärt, warum der Pinguin seiner Meinung nach (noch) nicht Teil der Nahrungskette geworden geworden ist: "Die natürlichen Feinde wie Leoparden-Robben befinden sich viel weiter südlich, nahe dem antarktischen Kontinent." Auch die Wahrscheinlichkeit, dass "Happy Feet" unterwegs einem Orka begegnet sei, sei nur sehr gering, so Cockrem. "Höchstwahrscheinlich ist der Peilsender einfach abgefallen."

Seit einer Woche kein Signal empfangen

Der Peilsender war dem Tier auf den Rücken geklebt worden, bevor es Anfang September von einem Schiff aus auf die Heimreise geschickt worden war. Das Gerät übermittelt jedoch nur Daten, wenn der Kaiserpinguin an die Wasseroberfläche kommt. Das sei seit vergangenem Freitag nicht mehr der Fall gewesen, teilte die Betreiberfirma Sirtrack am Montag mit. Dafür könne es unterschiedliche Gründe geben: "Entweder ist der Sender abgefallen oder etwas anders hat "Happy Feet" davon abgehalten, aufzutauchen." Pinguine müssen eigentlich alle paar Minuten zum Luftholen an die Oberfläche.

"Happy Feet" - benannt nach dem beliebten Kinderfilm aus dem Jahr 2006 - hatte sich im Juni knapp 3.000 Kilometer verirrt und war an einem Strand in Neuseeland gefunden worden. Unter den Augen einer gebannten Weltöffentlichkeit wurde der Vogel aufgepäppelt und schließlich wieder auf die Heimreise geschickt. Über den Peilsender wollten Forscher und Fans die Reise verfolgen. Ein mögliches Happy End für "Happy Feet" dürfte - wenn Professor Cockrem recht hat und der Sender in den Tiefen des Südmeeres verschwunden ist - nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

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