Gesteuerter Personalzuwachs

Masterplan 2250.

Landespolizeikommandant Karl Mahrer tingelt wie ein Wanderprediger durch die Polizeiinspektionen Wiens. Seine Kernbotschaft lautet: "Seid gut zu den Jungen."

Mahrer und sein Vize Günter Krenn haben das Projekt "Masterplan 2250" ausgearbeitet. "Wir hätten die Neuen einfach den Polizeiinspektionen zulaufen lassen können, aber ein derart großer Personalzuwachs stellt auch eine große Chance für eine geordnete und professionelle Personalentwicklung dar", sagt der Polizeigeneral.

Jetzt liegt auf jeder Polizeiinspektion die Broschüre "Werte und Aufgabenvollzug" auf. Darin sind die wesentlichsten Grundsätze des Dienstbetriebes aufgelistet. Das reicht von der Eigen- und Fremdsicherung über eine klare Sprache beim Funkverkehr bis zur Wahrung der Menschenrechte. Freundliches Grüßen ist gleich zwei Mal gefordert: Einerseits untereinander, andererseits auch dem Bürger gegenüber. Auch bestmögliches Auftreten sowie korrekte Uniformierung und dem Anlass entsprechende Zivilkleidung werden gefordert. Das bedeutet, dass von Columbo über Kottan bis Trautmann die meisten Fernsehinspektoren als Vorbilder ausscheiden.

Es sind "No na"-Forderungen. Doch Mahrer meint, dass man bei so einer groß angelegten Personalmaßnahme auch die Grundwerte wieder in Erinnerung rufen muss.

Seelentröster

Jeder Jungpolizist sollte auf den Polizeiinspektionen von einem älteren Kollegen speziell betreut werden. Mahrer lässt sich alle zwei Wochen von einer Gruppe Junger über die Fortschritte berichten.

Und da wird er manchmal vom Wanderprediger zum Seelentröster. Nämlich dann, wenn die Jungen mit ihren ersten Frusterlebnissen kommen. Dann hören sie etwa: "Wir können Phänomene wie Schnellfahren nicht lösen, aber wir können dennoch die Straßen sicherer machen."

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