Freispruch in Vergewaltigungs-Prozess schockiert

Freispruch in Vergewaltigungs-Prozess schockiert
In Deutschland sorgt das Urteil der Richterin für Bestürzung. Die Begründung: Das 15-jährige Opfer soll sich nicht genug gewehrt haben.

Ein 31-Jähriger Mann aus Marl in Deutschland wurde am Montag vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, weil sich sein Opfer, ein 15-jähriges Mädchen, nicht genügend gewehrt haben soll. Das Urteil vor dem Landgericht Essen bestürzt und schockiert.

"Wenn man etwas nicht will, muss man das deutlicher machen. Er wusste ja nicht, dass sie das gar nicht wollte", begründete die Richterin laut der Hertener Allgemeine online das Urteil. Auch die Staatsanwältin hatte demnach auf Freispruch plädiert.

Der Rat des Anwalts der 15-Jährigen, Dirk Brockpähler, nach dem Urteil: "Man kann jeder Frau nur einen Rat geben: Im Zweifel musst du kratzen."

Im  Sommer 2009 soll der 31-Jährige das Mädchen in seiner Wohnung zum Sex gezwungen haben. Vorher schickte er noch seine Lebensgefährtin und eine Freundin aus der Wohnung. Die Frauen waren ihm offenbar hörig. Der Mann soll alkohol- und drogenabhängig sein. Die Schülerin soll gesagt haben "Nein, ich will das nicht", doch er habe einfach weitergemacht.

Dem Gericht war das nicht genug. "Es war nicht in einer schutzlosen Lage. Es hätte weglaufen oder Hilfe rufen können, aber es hat alles über sich ergehen lassen. Das reicht nicht, um jemanden zu bestrafen", so die Begründung der Richterin laut Hertener Allgemeine.

Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Er soll als gewaltbereit bekannt sein. Derzeit sitzt er eine Haftstrafe von über drei Jahren ab, weil er laut Hertener Allgemeine eine Bekannte im Streit verprügelt hatte.

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