Falsche Demut

Falsche Demut
Politiker sollen Verantwortung übernehmen, dafür aber auch etwas kriegen.

Beamte, Metaller oder Handelsangestellte fordern bei den Kollektivvertragsverhandlungen deutlich mehr Geld. Mit der nachvollziehbaren Begründung, dass sie viel leisten und am Wirtschaftswachstum beteiligt werden wollen. Politiker sind wohl die einzige Berufsgruppe, die nicht das Selbstbewusstsein haben, auch etwas mehr verdienen zu wollen.

Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass ein Minister mit rund 16.000 Euro im Monat sehr gut bezahlt ist, ein Nationalrat hat rund 8000 Euro. Seit Jahren traut sich aber kein Politiker sagen, dass er zumindest ganz gerne eine Inflationsabgeltung hätte.

Schon jetzt leidet unser Parlament darunter, dass viele Nationalräte von den Chefs ihrer Landespartei existenziell abhängen. Je schlechter sie bezahlt sind, umso größer die Unterwürfigkeit. Und es täte dem Land gut, wenn wir mehr Minister hätten, die sich außerhalb der Politik beruflich durchgesetzt haben.

Am schlimmsten wäre eine Amerikanisierung in diesem Bereich. Dort gehen nur mehr Reiche in die Politik, oder Leute, die von einer Lobby finanziert werden.
Aber wir bräuchten Frauen und Männer, die gut ausgebildet sind und mit geradem Rücken auftreten. Das sollte uns etwas wert sein.

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