Fall Kampusch: Schweigsame Staatsanwälte

Fall Kampusch: Schweigsame Staatsanwälte
Das Ermittlungsverfahren gegen fünf Staatsanwälte neigt sich dem Ende zu. Zwei Beschuldigte entschlugen sich "überraschend" der Aussage.

Das Ermittlungsverfahren gegen fünf Staatsanwälte wegen Verdachts auf Amtsmissbrauchs im Zuge des Falles Kampusch, durchgeführt in Innsbruck, neigt sich dem Ende zu. Richter Georg Putz hat, nachdem er Ende Mai die Leiter der Evaluierungskommission einvernommen hatte, nun auch zwei beschuldigte Ankläger, Oberstaatsanwalt Werner Pleischl und Thomas Mühlbacher, leitender Staatsanwalt im Fall Kampusch, befragt. Doch wie seltsam. Beide Herren haben sich für den Richter "überraschend" der Aussage entschlagen.

"Vor allem bei Mühlbacher hat es mich überrascht. Er hatte doch im Vorhinein eigentlich angekündigt, umfangreich Stellung nehmen zu wollen", meinte der Ermittlungsrichter zur APA. Putz sagte zudem, dass die beiden Staatsanwälte ursprünglich "überhaupt nicht kommen" wollten. "Aber als ich ihnen dann androhte, sie wie jeden anderen Beschuldigten in so einem Fall vorführen zu lassen, sind sie doch erschienen", erklärte der Richter. Pleischl habe im Vorfeld eine schriftliche Stellungnahme übermittelt, die jedoch "sehr oberflächlich" gewesen sei, meinte Putz.

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