Elitäres Image

Elitäres Image
Mitt Romney und sein Problem mit den einfachen Bürgern.

Gutes Aussehen, beruflicher Erfolg und eine scheinbar harmonische Großfamilie: Ein eigentlich perfekter Hintergrund für einen US-Republikaner. Wer wie Mitt Romney die mit großem Werbeaufwand betriebene Vorwahl in seinem Heimatstaat dann aber nur sehr knapp gewinnen kann, ist zwar ein Sieger. Wunschkandidaten sehen jedoch anders aus. Warum nur hat Romney es so schwer, einen Draht zu seinen Wählern zu finden?

Joe Hallett von der Lokalzeitung Columbus Dispatch in Ohio hat Romney bei mehreren Auftritten beobachtet und auch interviewt. In kleinen Gruppen tue er sich viel leichter und wirke sogar authentisch, so Hallet. Doch in weniger persönlichen Situationen laufe offenbar nur noch ein einstudiertes Programm ab. Und dieses funktioniere nicht.

„Du stellst ihn vor eine größere Menschenmenge und er schafft es einfach nicht, die Verbindung herzustellen“, sagte Hallet. Der in den Medien mittlerweile als Robo-Kandidat bezeichnete ehemalige Gouverneur von Massachusetts will es in seinen Reden zwar allen Recht machen, stolpert dann aber häufig über seinen Reichtum.

Santorum liegt vorne

In Detroit, einer der ärmsten Städte Amerikas und Heimat des Autoherstellers General Motors, versuchte Romney zuletzt Sympathien zurückzugewinnen, indem er stolz darauf hinwies, dass seine Frau „ein paar Cadillacs“ fahre. Die vor allem bei einfacheren Gesellschaftsschichten beliebten Autorennen der NASCAR-Serie verfolge er zwar nicht so genau, er kenne „aber ein paar Rennstallbesitzer“.

Dieses elitäre Image könnte gerade bei der wichtigen Wählerschicht der sogenannten „Blue Collar“-Arbeiter in Ohio zum Problem werden. In dem für die republikanischen Vorwahlen vielleicht entscheidenden Bundesstaat liegt derzeit laut Umfragen Rick Santorum, dessen Großvater noch Kohlenminenarbeiter war, in Führung.

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