El-Kaida-Attentäter war Doppelagent

El-Kaida-Attentäter war Doppelagent
Der Mann hatte den Auftrag ein Passagierflugzeug über Detroit zu sprengen, übergab die Bombe aber der CIA.

Die US-Geheimdienste haben den geplanten Anschlag des Terrornetzwerkes El-Kaida auf einen Passagierflug in die USA offenbar durch den Einsatz eines Agenten vereiteln können. Wie US-Medien am Dienstag berichteten, hatte der El-Kaida-Ableger im Jemen einem eingeschleusten Agenten die Aufgabe übertragen, die Bombe an Bord eines Linienfluges zu zünden. Der Einsatz habe zudem die Tötung eines El-Kaida-Führungsmitglieds ermöglicht.

Der Geheimdienstmitarbeiter habe Wochen bei El Kaida auf der arabischen Halbinsel verbracht, berichtete die New York Times, die Los Angeles Times und der Sender ABC. Er habe sich freiwillig für den geplanten Selbstmordanschlag gemeldet. Ihm sei es dann gelungen, den Jemen mit der Bombe über die Vereinigten Arabischen Emirate zu verlassen. Den Sprengsatz habe er dem US-Geheimdienst CIA übergeben, der mit saudi-arabischen und anderen Diensten zusammengearbeitet habe. Die Nationalität des Mannes wurde nicht bekannt; er sei nicht von der CIA rekrutiert worden, hieß es.

Luftangriff auf Al-Kaida-Führungsmitglied

Der Agent habe nach seiner Rückkehr auch Informationen über die Führer der El-Kaida-Gruppe geliefert, schrieb die New York Times. Die CIA habe darauf am Sonntag einen Luftangriff veranlasst, bei dem das Al-Kaida-Führungsmitglied Fahd al-Kuso getötet wurde. Al-Kuso wurde von den USA seit Jahren wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an dem Anschlag auf das Kriegsschiff "USS Cole" gesucht, bei dem im Jahr 2000 im Golf von Aden 17 US-Marinesoldaten getötet worden waren.

Der Anschlagsversuch, der offenbar um den ersten Jahrestag der Tötung von El-Kaida-Chef Osama bin Laden stattfinden sollte, war am Montag bekanntgeworden. Er sollte nach dem Vorbild eines gescheiterten Attentats von 2009 auf eine Maschine nach Detroit erfolgen. Dabei hatte der Attentäter in seiner Unterhose eine Bombe an Bord eines Fluges geschmuggelt, deren Zündung aber fehlschlug.

Ein US-Beamter, der für den Anti-Terror-Kampf zuständig ist, verwies auch auf Ähnlichkeiten zu dem Sprengsatz, der 2009 bei einem Anschlag auf den stellvertretenden saudi-arabischen Innenminister Mohammed bin Najef verwendet wurde. Auch hier hatte der Attentäter die Bombe in seiner Unterwäsche versteckt. Der US-Terror-Experte Bruce Riedel sagte, dies deute auf denselben Bombenbauer hin. Vermutlich stecke dahinter der aus Saudi-Arabien stammende Ibrahim Hassan al-Asiri, der sich im Jemen versteckt hält.

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