Ehrentitel „Iron Lady“

Martina Salomon
Maria Fekter gilt als „eisern“, aber mehr politische Handschrift ist nicht zu erkennen.

Eiserne Lady: Finanzministerin Maria Fekter kokettiert mit diesem Titel. Dank Sparpaketsbeschluss, bevorstehendem Frauentag und Oscar-prämiertem Film ist diese Bezeichnung auch recht schmeichelhaft. Nach ihrer Kür zur Finanzministerin galt Fekter sogar eine Zeit lang als heimliche Personalreserve, sollte Michael Spindelegger nicht der richtige ÖVP-Spitzenkandidat für die nächste Wahl sein.

Doch inzwischen gibt es daran berechtigte Zweifel. Nichts gegen oberösterreichische Lautmalerei, aber Fekters mediale Auftritte sind meist übertrieben derb. Die Grenze von der Authentizität zur Unprofessionalität überschreitet sie zu häufig. Und wo ist ihr politisches Profil? Eine Steuerentlastung für Familien hat Fekter angekündigt, was angesichts der Sparvorgaben aber leider unrealistisch ist. Weder ihre Forderung nach Schuldenbremse in der Verfassung noch die Kürzung steuerlicher Begünstigungen für die Frühpension (Golden Handshake) hat sie durchgesetzt. Und ob sie den Förderdschungel lichten kann, ist auch mehr als fraglich. Offenbar bleibt Fekter zwischen Griechenlandhilfe, Sparpaket, Bankenverstaatlichung und Triple-A-Verlust zu wenig Zeit für die Entwicklung einer glaubwürdigen politischen Handschrift.

Sie bleibt Maria vulgo Mitzi – nicht Maggie.

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