Die Scheuchs werden für Strache zum Mühlstein

Der neue Held Kärntens heißt Manfred Herrnhofer. Der Richter führt im Klagenfurter Hypo-Prozess ein derart strenges Regiment, dass die hartnäckigsten Lügner der Reihe nach zusammenbrechen. Das hörte sich zuletzt so an: "Herr Martinz! Ist es Ihre Prozessstrategie, wie ein Schwerverbrecher nur zuzugeben, was nicht zu widerlegen ist?" Nach Birnbachers Beichte legte so auch der Kärntner Ex-VP-Chef ein Geständnis ab: Ja, er hat beim Millionenhonorar für seine Partei mitgeschnitten.
Der 71-jährige Birnbacher hatte mit der Omerta gebrochen, weil er seinen Lebensabend nicht hinter Gittern verbringen will. Denn Herrnhofer hätte ihn ohne das strafmildernde Geständnis wohl zu Gefängnis verdonnert.
Die Kärntner Justiz hat viel gutzumachen, nachdem sie zwei Verfahren in Sachen Hypo-Honorar schlicht eingestellt hatte. In 14 Tagen muss nun auch Ex-Haider-Intimus Stefan Petzner als Zeuge unter Wahrheitspflicht aussagen: Was wusste er, der heute den Saubermann in Orange gibt, von systematischen Großbetrügereien seines Ex-Chefs. Harald Dobernig, Ex-Haider-Sekretär und Noch-FPK-Finanzlandesrat, droht zusätzlich zu einer Untreue-Anklage nun ein Prozess wegen falscher Zeugenaussage. Dobernig hatte eine Woche vor Birnbachers Geständnis behauptet, er habe mit dem Millionen-Honorar nie etwas zu tun gehabt.
Dobernig & Co. wollen offenbar mit der alten Ganoven-Regel vor Gericht und Polizei auch politisch überleben: Sagst du Ja, bleibst du da, sagst du Nein, gehst du heim. Die Strategie, Mauern und Leugnen auf Teufel komm raus, bröckelt nicht nur vor gestrengen Richtern wie Manfred Herrnhofer. FPK-Bündnispartner Heinz-Christian Strache und BZÖ-Chef Josef Bucher werden damit auch beim Wähler auf Dauer nicht durchkommen.
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