Die Heimreise von "Happy Feet"

Die Heimreise von "Happy Feet"
Morgen soll der Kaiserpinguin im Meer ausgesetzt werden. 2000 Kilometer bis zur Antarktis soll das erstarkte Tier schwimmen.

Es ist hier schon ziemlich was los", schrieb Lisa Argilla auf ihrem Blog über ihre Reise mit Happy Feet in Richtung Antarktis. Es gehe ihm gut. "Er wirkt eher neugierig als gestresst." Am Montag wurde Happy Feet in einer Kiste - gekühlt mit 60 Kübeln Eis - auf das Forschungsschiff "Tangaroa" geladen. Sie werde ihn vermissen, sagte die Veterinärin, die seit der Ankunft von "Happy Feet", dem verirrten Kaiserpinguin, im Zoo von Wellington um dessen Überleben gekämpft hat. Sie hofft trotzdem, ihn nie wieder zu sehen. "Wir alle lieben ihn, aber jetzt ist er stark genug für die Heimreise."

Nicht nur Argilla, auch Tausende andere haben den Kaiserpinguin in den vergangenen Wochen in ihr Herz geschlossen. Am 20. Juni war der junge Vogel an einem Strand nördlich der neuseeländischen Hauptstadt Wellington aufgetaucht, rund 3000 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Er war schwach, weil er Sand mit Schnee verwechselt und ihn deshalb gefressen hatte.

Er wurde Happy Feet getauft und in den Zoo von Wellington gebracht, wo ihm der Magen ausgespült wurde. Rund 250.000 Menschen verfolgten seine Genesung, allein zur Verabschiedung am Montag kamen 1700 - mit Pinguin-Stofftieren, Grußkarten und Transparenten. Seit zwei Tagen befindet sich der Kaiserpinguin nun auf der Reise. Am Mittwoch wird er bei Campbell Island ins Meer entlassen (siehe Grafik). Experten hatten davon abgeraten, Happy Feet den gesamten Weg per Schiff zurücklegen zu lassen. Die wochenlange Fahrt würde für ihn zu viel Stress bedeuten.

Reise im Internet

Die Heimreise von "Happy Feet"

In der freien Wildbahn ist es ein "Überleben der Fittesten", gibt Argilla zu bedenken. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich der Pinguin erneut verirrt. Die Pfleger haben dem Vogel mit Superkleber ein GPS-Gerät an die Federn geheftet, das in zwei bis vier Monaten von selbst abfällt. Auf der Internetseite www.ourfarsouth.org (siehe Link) kann jeder Happy Feets Weg verfolgen. Sein an der Sonne orientierter innerer Kompass soll ihm den Weg weisen. "Seine Überlebenschancen sind so hoch wie die jedes anderen Kaiserpinguins", sagt Argilla.

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