Die Frucht der Sanktionen

Die Frucht der Sanktionen
Der jetzige Staatspräsident Thein Sein überrascht die Welt mit unerwarteten Reformen.

Ihren Wahltriumph verdankt Aung San Suu Kyi den Menschen, die sie während ihres 15-jährigen Hausarrests nie vergessen haben – und ihren einstigen Todfeinden. Seit Monaten verblüfft der geläuterte General und jetzige Staatspräsident Thein Sein die Welt mit unerwarteten Reformen – eine davon war das neue Wahlrecht, das der Oppositionsführerin jetzt zum Einzug ins Parlament verholfen hat.

Thein Sein verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: 2014 soll das lange isolierte Burma den Vorsitz der Südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN übernehmen, anerkannt und frei von Sanktionen. Die USA sind bereits dabei, den bisherigen Vasallen Chinas und potenziell interessanten Wirtschaftspartner an den Westen heranzuführen. Die EU zögert noch – und das zu Recht. Denn Thein Seins Weg ist eine Gratwanderung.

Viele der nach wie vor mächtigen Militärs haben Angst um ihre fetten Pfründe und davor, einmal zur Rechenschaft für die Verbrechen der letzten 50 Jahre gezogen zu werden. Sie werden die Macht nicht so schnell abgeben. Eine Lockerung der Sanktionen könnte die Reformen unterstützen. Sie sofort ganz aufzuheben, wäre voreilig. Immerhin ist das Umdenken in Burma eine Frucht dieser Sanktionen.

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