Die Bosse bremsen

Europa von innen: "Österreich könnte mehr bewirken"
Unternehmen brauchen mehr Frauen in Top-Positionen. Das geht nur mit Quote.

M an kann es nicht mehr hören, das Wort "Quote". Wer will schon gerne Quotenfrau sein? Sicher nicht Frauen, die aus eigener Kraft und Leistung bis ganz oben in Politik und Chefetagen weltweit tätiger Konzerne gekommen sind.

Noch immer gibt es viel zu wenige weibliche Führungskräfte, gerade mal zehn Prozent beträgt der Frauenanteil in Vorständen börsenotierter Unternehmen in der EU. Ja, ja, die old boys’ networks funktionieren, Appelle an die Bosse bleiben ungehört. Der Vizepräsidentin der EU-Kommission, Viviane Reding, reicht es jetzt. Weil die freiwillige Selbstverpflichtung nichts bringt, will sie die gesetzliche Regulierung. Erfolgsmodelle gibt es schon: Norwegen hat die Quote 2003 eingeführt, 2009 gab es 42 Prozent weibliche Vorstandsmitglieder. In Österreichs Top-200-Unternehmen sind es nur 5,1 Prozent.

Dabei zeigt eine neue Untersuchung von McKinsey, dass der Gewinn von Unternehmen mit den meisten Frauen in Leitungsgremien um 56 Prozent höher war als der jener, die ausschließlich von Männern geleitet wurden. Das sagt doch alles, meine Herren.
Trotz aller Kritik: Für die Quote zu sein, ist nicht feministischer Firlefanz, sondern ökonomisch vernünftig.

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