Der ramponierte Ruf der Politiker

Der ramponierte Ruf der Politiker
Umfrage: Die Finanz-Krise war eine Bewährungsprobe. Doch Kanzler und Minister haben bei der Bewältigung nicht geglänzt.

Wem vertrauen die Österreicher? Und: Welche Spitzenpolitiker haben im letzten Jahr ihre Sache gut gemacht? Die Vertrauenskrise im Euro-Raum war eine der bisher größten Herausforderungen für die Politik. OGM hat für den KURIER erhoben, wie das Krisenmanagement von Regierung und Landeshauptleuten bewertet wird.

Gut die Hälfte der Bürger (49 Prozent) ist der Ansicht, Bundeskanzler Werner Faymann hat in der Krise eine „weniger gute Figur“ gemacht. Noch mehr Ablehnung erfuhr nur Maria Fekter (53 Prozent). „Das ist bemerkenswert“, sagt OGM -Expertin Karin Cvrtila, „denn das bedeutet: Jeder Zweite ist sichtlich unzufrieden damit, wie die zuständige Finanzministerin in der Krise agierte.“

Gegenprobe

Die Gegenprobe fällt sowohl beim Kanzler als auch bei der Finanzministerin bescheiden aus: Nur jeder vierte Österreicher (25 Prozent) sagt, Werner Faymann hat in der Krise eine „gute Figur“ bzw. „gute Vorschläge“ gemacht; im Fall von Maria Fekter sind es 20 Prozent.

Bei Michael Spindelegger, immerhin Vizekanzler und Außenminister, fällt sowohl das positive Urteil („gute Figur“) mit 22 Prozent als auch die klare Ablehnung („weniger gute Figur“) mit 39 Prozent klar geringer aus als beim Kanzler. „Er polarisiert also weniger als der Kanzler, er stand nicht so im Rampenlicht“, sagt Cvrtila.

 

Wenig Gewicht

Der ramponierte Ruf der Politiker

Auffallend ist, dass die Wortmeldungen und Aktionen der mächtigen Landeshauptleute offenbar nicht weiter ins Gewicht fallen: Dem politischen SPÖ-Schwergewicht Michael Häupl attestieren nur acht von 100 Österreichern, sich in der Euro-Krise durch gute Vorschläge ausgezeichnet zu haben; beim niederösterreichischen ÖVP-Granden Erwin Pröll sind es 15 Prozent.

Cvrtila warnt aber davor, diesen Teil-Ergebnissen zu große Bedeutung beizumessen: „Die Landeshauptleute standen in der Euro-Krise zu keinem Zeitpunkt im Zentrum der Aufmerksamkeit.“

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