Der Kontrollverlust

Schule: Die Zeit drängt
Politiker wollen bestimmen, was Medien bringen. Das geht aber nicht mehr.

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff wird letztlich nicht über den sonderbaren Haus-Kredit stolpern, sondern über sein mangelndes Verständnis für moderne Medien. Ein Politiker, der heute noch glaubt, durch Druck auf Redaktionen oder Verlage das Erscheinen einer Geschichte verhindern zu können, gehört ins vergangene Jahrhundert.

Auf Facebook sind über 22 Millionen Deutsche, wenn sie wollen, miteinander in Kontakt. Die Twitter-Gemeinde ist zwar kleiner, wird aber stark von Journalisten genützt und ist dadurch meinungsbildend. Da ist es de facto unmöglich, Geschichten zu unterdrücken.

Politiker müssen die sozialen Netzwerke nutzen, aber richtig. Diese funktionieren offen und interaktiv. Vor allem aber: Sie sind nicht kontrollierbar. Laura Rudas, eine Politikerin, die nur an Lebensjahren jung ist, hat das noch nicht kapiert. Die Kommandosache Pelinka hätte sonst nie stattgefunden. Rudas und ORF-Wrabetz hätten den Twitter-Sturm vorhersehen müssen.

Gerade über Weihnachten ist die Twitter-Community aktiv.

Alt schauen Politiker aus, die gestrige Methoden in die neuen Medien tragen wollen. Das hat Werner Faymann verstanden. Er ist aus der Twitter-Welt wieder verschwunden und postet nur Urlaubsfotos auf Facebook.

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