Der ewige Streit um den Affenfelsen

Der ewige Streit um den Affenfelsen
Gibraltar: Der Besuch des britischen Prinzen Prinz Edward empört Spanien.

Während der britische Prinz Edward und seine Frau Sophie sich in Gibraltar bei strahlendem Sonnenschein feiern lassen, ziehen im benachbarten Spanien immer mehr dunkle Wolken am Politik-Himmel auf: Es sei unangebracht, dass die britischen Royals gerade jetzt nach Gibraltar reisen, während der Streit um Fischereifragen eskaliere, hieß es.

Gibraltar, der "Affenfelsen", ist seit Jahrhunderten Stein des Anstoßes. Spanien hatte das nur 6,5 Quadratkilometer große felsige Gebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel im Jahr 1713 "für immer" an Großbritannien abgetreten. Doch das Land fordert schon seit Langem die Rückgabe der britischen Kolonie, die an der strategisch wichtigen Meerenge zwischen Atlantik und Mittelmeer liegt.

Dass ein britischer Prinz nun Gibraltar besucht, setzt dem Konflikt die Krone auf – denn der dreitägige Aufenthalt von Edward und Sophie ist Teil der Feiern zum 60. Thronjubiläum der Queen.

Eiszeit

Spaniens Königin Sofia hatte vor Kurzem – wie berichtet – eine Reise zu den Feierlichkeiten nach London wegen des bevorstehenden Gibraltar-Besuches abgesagt. Der ständige Streit um Gibraltar, den Affenfelsen, hatte schon im Jahr 1981 dazu geführt, dass König Juan Carlos nicht zur Hochzeit von Prinz Charles und Diana erschien.

Edward und Sophie wurden gestern, Dienstag, in Gibraltar von Zehntausenden Menschen begeistert empfangen – viele von ihnen hatten stundenlang in der Hitze ausgeharrt, um einen Blick auf den jüngsten Sohn der britischen Königin und seine Frau Sophie zu erhaschen. Schulkinder schwenkten Fähnchen in den britischen Landesfarben.

Zahlreiche der rund 29.000 Einwohner Gibraltars sehen die Briten als Beschützer. Chefminister Fabian Picardo ging am Dienstag sogar so weit zu sagen, Gibraltar stehe unter Beschuss. Fabian Picardo hatte vor seinem Wahlsieg im Dezember erklärt, mit ihm werde "die Souveränität Gibraltars nicht mit Spanien verhandelt".

Zurzeit tobt der ständige Streit um die Fischereigründe besonders heftig. Spanien wirft der britischen Territorialpolizei vor, seine Fischer gezielt zu verfolgen und aus spanischen Gewässern zu vertreiben. Gibraltar und Großbritannien argumentieren hingegen damit, nur die Gesetze zu befolgen. Die spanischen Behörden setzen nach mehreren Zwischenfällen in den vergangenen Wochen nun eigene Sicherheitskräfte ein, die die Fischer in den Gewässern beschützen sollen – was wiederum Gibraltar empört.

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