Das ungleiche Match

Das ungleiche Match
Es gibt Dinge, die wir besser können als die Deutschen. Im Diskurs sind sie besser.

Die Deutschen dribbeln besser mit dem Ball und spielen auch besser mit Worten als wir Österreicher. So gesehen ist ein Ländermatch genau so schwer zu gewinnen wie ein Vergleich zwischen dem österreichischen Nationalrat und dem Deutschen Bundestag.

Aber immerhin diskutierte gestern auch der Nationalrat über den jüngsten EU-Gipfel. Bundeskanzler Faymann trat dabei so europäisch auf, wie wir es seit einigen Wochen beobachten. „Ein Austritt aus der Euro-Zone würde Österreich in den Abgrund und zu Massenarbeitslosigkeit führen“, rief er in Richtung FPÖ.

Das ist inhaltlich der entscheidende Unterschied. In Deutschland gibt es Kritik an der Kanzlerin über die Vorgangsweise, in Österreich will eine mittelgroße Partei das Land in ein unabsehbares Abenteuer führen.

Aber der Weg, oft und auch emotional über Europa zu streiten, ist schon richtig. Dabei wird freilich nötig sein, dass die Parteiakademien die Damen und Herren Abgeordneten besser schulen. Nicht nur in Rhetorik. Die Methode „Propaganda-Dauerfeuer“, die offenbar in der FPÖ gelehrt wird, ist zu wenig. Volksvertreter müssen gerade in diesen verwirrten Zeiten lernen, historische Zusammenhänge in ihre Reden einzubauen.

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