Das Duell der ungeliebten Kandidaten

Und plötzlich ist er wieder da – wie Phönix aus der Asche: Newt Gingrich.

Newt Gingrich (68), scharfzüngiges republikanisches Urgestein, das sich zu aller Überraschung zum Spitzenreiter im Feld der republikanischen Präsidentschaftskandidaten hochboxte. Scheinbar ohne Mühe zog der frühere republikanische Parlamentschef zuletzt am bisherigen Umfragekönig Mitt Romney vorbei. Alle anderen konservativen Kandidaten von Michelle Bachmann bis zum Pizza-König Herman Cain oder dem texanischen Gouverneur Rock Perry haben sich mit Pannen und Pleiten selbst desavouiert.

Somit bleiben, ehe am 3. Jänner die parteiinternen Vorwahlen in Iowa beginnen, nur noch zwei ernst zu nehmende Konkurrenten im republikanischen Bewerberfeld – Romney und Gingrich. Die ersparten einander bei ihrer letzten Debatte vergangenes Wochenende nichts: So warf der sonst eher zurückhaltende Romney seinem ultra-konservativen Gegner vor, Teil des verhassten Washingtoner Establishments zu sein. Der wiederum kontert messerscharf : Romney habe außer politischen Fehlstart nichts zu bieten.

Für Aufregung sorgte Gingrich mit seiner provokanten These: "Die Palästinenser sind ein erfundenes Volk." Jemand müsse den Mut haben, die Wahrheit zu sagen, blieb Gingrich stur. Romney warf wiederum Gingrich vor: "Man spricht nicht im Namen Israels."

Im republikanischen Establishment ist man mit keinem der beiden Kandidaten glücklich. Gingrich gilt als schwer zu lenken, selbstsüchtig und ist vor allem drei Mal verheiratet. Romney hat aus Sicht vieler Konservativen einen schweren Makel – er ist Mormone.

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