China: Demonstranten attackieren japanische Botschaft

China: Demonstranten attackieren japanische Botschaft
Im Inselstreit kochen die Emotionen erneut hoch. Tausende Chinesen ziehen mit Kriegsaufrufen durch die Straßen.

Der Inselstreit mit Japan hat die Emotionen in China erneut hochkochen lassen. Mit Kriegsaufrufen und chinesischen Fahnen zogen tausende Demonstranten am Dienstag durch Städte im ganzen Land. Scharen von Polizisten sicherten die japanische Botschaft in Peking ab. Für Wirbel sorgte insbesondere der Aufenthalt von zwei Japanern auf einer der unbewohnten Inseln im südchinesischen Meer.

Das chinesische Außenministerium sprach von einem provokativen Akt und behielt sich weitere Schritte vor. Einem Medienbericht zufolge drangen zwei chinesische Überwachungsschiffe in von Japan beanspruchte Gewässer unweit der Inseln vor. Japanische Konzerne hatten vorübergehend hunderte Geschäfte sowie Fabrikanlagen in der Volksrepublik geschlossen und orderten erste Mitarbeiter aus Sorge um deren Sicherheit nach Japan zurück.

China: Demonstranten attackieren japanische Botschaft

"Löscht alle japanischen Hunde aus", war auf einem Plakat zu lesen, das Demonstranten vor der japanischen Botschaft in Peking in die Höhe hielten. Nach Angaben des Außenministeriums gingen mehrere Fensterscheiben in dem Botschaftsgebäude zu Bruch. Auch in Shanghai und Shenzhen brodelten die anti-japanische Emotionen, nachdem die Proteste bereits am Sonntag eskaliert waren. "Heute ist unser Tag der Schande", rief ein Demonstrant mit Blick auf einen bedeutenden Gedenktag. " Japan überfiel China an diesem Datum." Die Chinesen gedachten am Dienstag der japanischen Invasion im Jahr 1931.

US-Verteidigungsminister Panetta rief bei einem Besuch in China zur Ruhe und Zurückhaltung auf. Die Regierung in Washington hatte betont, dass die USA in dem Territorialstreit keine Partei ergreifen würden. Auch China sei an einer friedlichen Lösung interessiert, sagte der chinesische Verteidigungsminister Liang Guanglie nach einem Treffen mit Panetta. Der Konflikt droht sich allerdings noch weiter zu verschärfen, weil sich 1.000 chinesische Fischerboote auf den Weg zu den zum Zankapfel gewordenen Felseninseln machten.

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