Blitz streifte acht deutsche Urlauber

Blitz streifte acht deutsche Urlauber
In der Nacht auf Freitag ging über Bregenz ein schweres Gewitter nieder. Eine Gruppe deutscher Touristen suchte unter einem Baum Schutz.

Heftige Unwetter und zahlreiche Blitzschläge hielten in der Nacht zum Freitag die Einsatzkräfte in weiten Teilen Österreichs in Atem. In Vorarlberg wurde eine Gruppe Camper verletzt, in Oberösterreich rückten Feuerwehren aus, nachdem Blitze in Gebäude gefahren waren.

Ein schmerzhaftes Ende nahm die Flucht vor dem Regen für acht Urlauber in Bregenz. Wegen des herannahenden Gewitters waren die deutschen Touristen vom Strandbereich des Wocherhafens aus in Richtung Campingplatz Weiss, nahe des Bodenseeufers, aufgebrochen, wo sie auch ihre Ferien verbringen. Plötzlich begann es aber heftig zu regnen. "Vor dem Areal befindet sich eine Wiese und eine Allee mit Büschen und Bäumen", erklärt eine Polizistin. Unter dem größten, einer uralten Weide, suchte die Gruppe Schutz.

Gegen 23 Uhr schlug dann in der Nähe ihres Unterschlupfs der Blitz ein. Die Deutschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren wurden von einem Blitz gestreift und verletzt. Ein 25-jähriger Mann wurde rund zehn Meter weit über eine Böschung geschleudert. Seine Freunde trugen ihn aus dem Gebüsch und leisteten Erste Hilfe. Der Verletzte musste ins Krankenhaus gebracht werden, liegt aber auf der Normalstation. Alle Personen klagten über Muskelkrämpfe in den Händen und Schmerzen im Bereich des Beckens. Einige hatten auch leichte Verbrennungen erlitten. Sie wurden in Spitälern in Bregenz und Lindau (Deutschland) behandelt.

Abgebrannt

In Oberösterreich lösten Blitze mehrere Brände aus. Am schlimmsten erwischte es einen Vierkanthof in Schörfling am Attersee, der bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Hofbesitzer, seine Frau, die beiden Kinder und die Großmutter konnten sich ins Freie retten. Ein Nachbar, der half, Rinder aus dem Stall zu bergen, wurde von einem herabfallenden Ziegelstein am Kopf und einer Hand getroffen. Er erlitt eine Platzwunde. Der gesamte Hausrat und die landwirtschaftlichen Geräte fielen den Flammen zum Opfer.
Drei Kälber verbrannten.

Deutlich glimpflicher endeten drei andere Vorfälle: In Pichl bei Wels schlug ein Blitz in den First eines Bauernhauses ein. Auch in Engerwitzdorf setzte ein Blitz das Dach einer Maschinenhalle eines Hofes in Brand. In beiden Fällen konnten die Besitzer die Flammen eindämmen. In Niederthalheim brannte eine Wiese nach einem Einschlag in eine Hochspannungsleitung.

Der Wetterbericht für Samstag verspricht Besserung - auch wenn es im Süden vereinzelt zu gewittrigen Schauern kommen kann.

Tipp: "Buchen soll man suchen"

Generell gibt es im Freien keinen absoluten Schutz gegen Blitzschläge. Sie schlagen meist in emporragende Strukturen ein, wie etwa Berggipfel, Grate, Aussichtstürme oder einzelne Bäume. Solche Orte sind bei Unwettern unbedingt zu meiden. Die alte Bauernregel "Eichen soll man weichen, Buchen soll man suchen" wird in dieser Hinsicht Lügen gestraft. Sicher ist man in Gebäuden mit Blitzschutzanlagen, aber auch in Autos oder Eisenbahnwagen.

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