Beben: Türkei nimmt ausländische Hilfe an

Beben: Türkei nimmt ausländische Hilfe an
Totenzahl ist inzwischen auf mindestens 459 gestiegen. Die Suche nach möglichen Überlebenden wurde fortgesetzt.

Drei Tage nach dem schweren Erdbeben vom Sonntag nimmt die Türkei jetzt doch Hilfsangebote aus dem Ausland in Anspruch. Die Regierung fragte bei den mehr als 30 Ländern, die ihre Unterstützung angeboten hatten, um Hilfe für eine Erstversorgung der Bebenopfer im Süden der Türkei nach. Unter anderem würden Notunterkünfte wie Zelte und Container benötigt, so ein Mitarbeiter des türkischen Außenministeriums. Ministerpräsident Tayyip Erdogan hatte zunächst erklärt, die Türkei komme ohne internationale Hilfe aus.

Nun kam die Regierung sogar auf das israelische Hilfsangebot zurück. Israel kündigte an, eine Luftbrücke in das Katastrophengebiet im Südosten der Türkei einzurichten. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel waren zuletzt auf einem Tiefpunkt. Hintergrund ist der Streit über einen israelischen Militäreinsatz gegen eine Hilfsflotte für den palästinensischen Gazastreifen, bei dem neun türkische Aktivisten getötet wurden. Über die Hilfe für die Bebenopfer könnten sich beide Seiten wieder annähern.

Überlebende und Tote

Beben: Türkei nimmt ausländische Hilfe an

Die Zahl der Toten ist am Mittwoch auf mindestens 459 gestiegen. Mehr als 1350 Menschen wurden verletzt. Die Behörden korrigierten die Zahl der zerstörten Häuser außerdem von 970 auf 2262, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk unter Berufung auf den Krisenstab der Regierung.

Bergungsmannschaften zogen in der Nacht auf Montag mehrere Menschen lebend aus den Trümmern. "Es war wie das Jüngste Gericht", beschrieb der aus dem Schutt befreite 18-jährige Mesut Ozan Yilmaz das Beben. Der junge Mann lag 32 Stunden eingeklemmt unter einem eingestürzten Teehaus. Er habe sich den für das Überleben nötigen Platz schaffen können, sagte er vor laufender Kamera. Den Kopf habe er auf den Fuß eines toten Mannes gelegt.

Warnung vor Nachbeben

Die Behörden warnten die Menschen davor, beschädigte Häuser zu betreten, weil diese bei den zahlreichen Nachbeben noch einstürzen könnten.

Die Provinz Van liegt im Südosten des Landes und grenzt an den Iran. Sie wird mehrheitlich von Kurden bewohnt. Die Türkei wird immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. Das Beben vom Sonntag hatte eine Stärke von 7,2.

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