Batman-Amoklauf: Opfer klagen Kino-Betreiber

Mehrere Opfer des Amoklaufs von Aurora werfen dem Kinobetreiber grobe Sicherheitsmängel und schwere Nachlässigkeit vor.

Zwei Monate nach dem blutigen Amoklauf in Aurora haben drei Opfer den Betreiber des Kinos, Cinemark USA, wegen gravierender Sicherheitsmängel geklagt. Die am Freitag in Denver eingereichten Klagen werfen den Betreibern grobe Nachlässigkeit vor, berichtet die Lokalzeitung The Denver Post.

So sollen während der mitternächtlichen Premiere des neuen "Batman"-Films im Kino von Aurora keine Wachleute abgestellt worden sein, die Türen, durch die der Amokschütze in den Saal eingedrungen sein soll, hatten demnach keinen Alarm und der Parkplatz hinter dem Kino keine Überwachung. "Sicherheitsmaßnahmen, Überwachungstechnik und Wachpersonal hätten den Schützen von der Verwirklichung seines geplanten Angriffs auf die Besucher abgehalten oder ihn verschreckt", argumentiert Christina Habas, Anwältin der Kläger.

Wiedereröffnung des Kinos

Weiters berichtet die Denver Post, dass das Kino, in dem das Massaker passiert ist, renoviert und wiedereröffnet werden soll – geplant ist bis Ende des Jahres.

Cinemark Präsident Tim Warner soll in einem Brief an Steve Hogan, den Bürgermeister von Aurora, gemeint haben, es sei "unser Privileg, das Theater zu öffnen." Danach solle "das Kino besser als je zuvor" sein.

Das Schreiben ist als Antwort auf einen Aufruf des Bürgermeisters zu verstehen. Dieser hatte die Gemeinde im August via Onlinebefragung zur Zukunft des Kinos befragt. "Wir glauben, dass es einen kollektiven Wunsch für die Wiedereröffnung des Theaters gibt", so Hogan. Viele Jahre über wurde das Kino von den Menschen geschätzt, so der Bürgermeister weiters. "Ich bin zuversichtlich, dass im Zuge der Umgestaltung und Wiedereröffnung Cinemark Einfühlsvermögen gegenüber den Opfern, ihern Familien, den Angestellten und der Gemeinschaft beweisen wird."

Sollte das Kino den Spielbetrieb wieder aufnehmen, soll ein Teil der eingespielten Gewinne den Opfern des Blutbads zukommen, berichtet das Blatt.

Der mutmaßliche Todesschütze James Holmes hatte in der Nacht zum 20. Juli in einem Kino in Aurora während der "The Dark Knight Rises"-Premiere zwölf Menschen erschossen und 58 weitere verletzt. Gegen den 24-jährigen Studenten der Neurowissenschaften läuft derzeit ein Gerichtsverfahren, bei einer Verurteilung wegen Mordes droht ihm die Todesstrafe. Während der Anhörungen wirkte Holmes verwirrt und geistesabwesend. Laut dem Zeitungsbericht richten sich die Klagen gegen die Muttergesellschaft des Kinos, Cinemark USA.

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