Zweite Nacht in Folge massive Luftangriffe auf Kiew
Die zweite Nacht in Folge haben massive russische Luftangriffe die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Die ukrainische Luftverteidigung schoss offiziellen Angaben zufolge über Kiew mehr als 40 russische Flugkörper ab.
Es habe sich um eine Kombination aus Raketen- und Drohnenangriffen gehandelt, teilt die Kiewer Militärverwaltung in der Nacht auf Montag auf dem Nachrichtenkanal Telegram mit. Nach vorläufigen Angaben gab es bei den nächtlichen Angriffen keine Verletzten.
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Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 29 der insgesamt 35 von den russischen Streitkräften gestarteten Drohnen abgeschossen. Zudem seien 37 von 40 Raketen abgefangen worden, teilt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die russischen Streitkräfte hätten auf militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur gezielt.
Es handelt sich um den 15. russischen Luftangriff auf die Stadt in diesem Monat und den zweiten Nachtangriff in Folge. Bereits in der Nacht auf Sonntag war Kiew vom bisher schwersten Drohnenangriff überzogen worden. Obwohl nach Angaben der Behörden 52 der unbemannten Fluggeräte abgeschossen werden konnten, gab es mindestens zwei Tote durch herabfallende Teile zu beklagen. Am letzten Sonntag im Mai feiert die Stadt traditionell den Tag seiner offiziellen Gründung vor 1.541 Jahren.
Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht zu Montag ist nach ukrainischen Angaben der Hafen von Odessa teilweise beschädigt worden. "Durch den Einschlag ist ein Feuer in der Hafeninfrastruktur von Odessa ausgebrochen", teilte das Kommando Süd des ukrainischen Militärs auf Facebook mit. Der Brand sei rasch gelöscht worden. Ob durch die Schäden am Hafen auch die Getreideexporte gefährdet sind, ließ das Militär offen.
Die Ukraine kann nur über die Häfen in der Region Odessa Getreide und andere Nahrungsmittel ausführen. Die Vereinten Nationen und die Türkei hatten im Juli 2022 ein Getreideabkommen mit der Ukraine und Russland ausgehandelt, das zunächst für 120 Tage galt. In diesem Monat wurde es abermals verlängert. Das Abkommen soll den sicheren Export von Getreide und Lebensmitteln aus drei ukrainischen Häfen - Odessa, Tschornomorsk und Piwdennji - auch während des Krieges gewährleisten und so dazu beitragen, die weltweite Nahrungsmittelkrise zu bewältigen. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure der Welt.
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