Xi telefonierte mit Trump: Streit mit Nordkorea friedlich lösen

Donald Trump Xi Jinping bei ihrem Treffen in Florida
Die beiden Staatschefs sprachen auch über die Lage in Syrien.

Chinas Präsident Xi Jinping mahnt angesichts wachsender Spannungen zu einer friedlichen Lösung im Streit über eine atomare Bewaffnung Nordkoreas. Nach Entsendung eines US-Flugzeugträgers in die Region unterstrich Xi Jinping am Mittwoch in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump, dass China am Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel festhalte, um Frieden und Stabilität zu wahren.

Zugleich rufe China aber zu "friedlichen Mitteln" auf, um das Regime Nordkoreas davon abzuhalten, sich Atomwaffen zu beschaffen, zitierten ihn chinesische Staatsmedien. Zuvor hatte Trump erneut mit einem Alleingang der USA gedroht. Über den Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er: "Nordkorea sucht Ärger. Sollte sich China dafür entscheiden, uns zu helfen, dann wäre das großartig." Er fügte hinzu: "Wenn nicht, werden wir das Problem ohne sie lösen."

Weiters schrieb der US-Präsident, China im Gegenzug auch Zugeständnisse in Handelsfragen machen zu wollen. "Ich habe dem chinesischen Präsidenten erklärt, dass ein Handelspakt für sie deutlich besser ausfällt, wenn sie das Nordkorea-Problem lösen."

Seit mehr als zehn Jahren verhängt der UNO-Sicherheitsrat wegen Atom- und Raketentests Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang. In den vergangenen Wochen haben die Spannungen zwischen dem isolierten kommunistischen Nordkorea und den USA noch zugenommen. Nach mehreren nordkoreanischen Raketentests entsandten die USA einen Flottenverband mit dem Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in die Region. Als Reaktion verschärfte Nordkorea am Dienstag den Ton und drohte mit "härtesten Gegenmaßnahmen gegen die Provokateure".

Der chinesische Präsident sagte in dem Telefonat mit Trump, ein Chemiewaffeneinsatz sei "nicht akzeptabel". Die Probleme in Syrien müssten aber auch auf politischem Wege gelöst werden. Mit dem Luftangriff in Syrien in der vergangenen Woche wollte die US-Regierung nach Einschätzung vieler Beobachter auch dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un signalisieren, dass sie vor einer militärischen Option nicht zurückschreckt.

Positiv äußerte sich der chinesische Präsident in dem Telefonat mit Trump über ihr Gipfeltreffen vergangene Woche in Mar-a-Lago in Florida, das "wichtige Errungenschaften" gebracht habe. Es habe wichtige Übereinstimmung über die Beziehungen in dieser neuen Phase gegeben. Das gegenseitige Verständnis sei verbessert worden. Trump habe das Treffen "erfolgreich" genannt, zitierte der Staatsrundfunk.

Der US-Marineverband soll voraussichtlich am Wochenende in Gewässern nahe der koreanischen Halbinsel eintreffen.

Japans Marine plant Übung mit den USA

Japans Marine plant eine gemeinsame Übung mit den in Richtung der koreanischen Halbinsel entsandten US-Kriegsschiffen. Es gebe Pläne, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Tokio am Mittwoch auf Anfrage. Genaueres stehe aber noch nicht fest. Japanischen Medienberichten zufolge befinden sich die Marinestreitkräfte beider Länder derzeit in Gesprächen darüber. Demnach könnten Übungen im Ostchinesischen Meer oder im Meeresgebiet westlich der japanischen Insel Kyushu stattfinden. Japan ist neben Südkorea der wichtigste Sicherheitspartner der USA in der Region.

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