USA

Wikileaks-Whistleblowerin Chelsea Manning wird aus der Haft entlassen

Haftenlassung für Chelsea Manning...
29-Jährige dankt Obama in offenem Schreiben

Während die US-Justiz anscheinend wie wild an einem Haftbefehl gegen den Gründer der Whistleblower-Plattform Wikileaks, Julian Assange, arbeitet, kommt eine einstige Zuträgerin von Wikileaks am Mittwoch frei. Sieben Jahre saß Chelsea Manning – vormals Bradley Manning – in Haft. Am Mittwoch soll sie auf Basis einer Amnestie von Ex-US-Präsident Barack Obama freigelassen werden. Verurteilt worden war sie zu 35 Jahren Haft. Damals noch Bradley Manning, hatte sie als im Irak stationierter Angehöriger der US-Armee Tausende geheime Unterlagen über die Kriege im Irak und in Afghanistan an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben, die diese dann veröffentlichte. Nach eigenen Angaben wollte Manning damit eine öffentliche Debatte über die Kriege entfachen.

In einem schriftlichen Statement hatte sich Chelsea Manning, die sich während der Haft einer Geschlechtsumwandlung unterzogen sowie zwei Suizidversuche unternommen hatte, nun Obama direkt für die Begnadigung gedankt. Sie sehe jetzt erstmals in ihrem Leben eine Zukunft als Chelsea. "Ich kann mir vorstellen, als die Person, die ich bin, zu überleben", schrieb die 29-Jährige.

Nach einem Wikileaks-Tweet im Jänner war spekuliert worden, dass sich Assange den USA stellen könnte, sollte Manning begnadigt werden. Assange lebt seit 2012 im Exil in der Botschaft Ecuadors in London. Assange dementiert später. Lange war auch nicht bekannt, ob die US-Justiz überhaupt ein Vorgehen gegen Assange plant. US-Medien berichteten jetzt über eine mögliche Anklage.

Ende April hatte US-Justizminister Sessions die Festnahme Assanges sowie den Kampf gegen die Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen zur Priorität erklärt. Sessions hatte auch gesagt, die US-Regierung wolle ihre Anstrengungen gegen undichte Stellen verstärken, da Geheimnisverrat ein nie dagewesenes Ausmaß angenommen habe. "Wann immer ein Fall eingeleitet werden kann, werden wir versuchen, die Leute ins Gefängnis zu stecken."

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