Rutte oder Wilders: Wer kann in Den Haag regieren?

Mark Rutte (re.) und Geert Wilders (li.)
Die Parlamentswahlen in den Niederlanden finden am 15. März statt. Vier mögliche Szenarien.

Die Niederländer wählen am 15. März ein neues Parlament. Selten war der Ausgang so unklar wie in diesem Jahr. Vermutlich werden die 150 Sitze der Zweiten Kammer auf 14 Parteien verteilt. Der Rechtspopulist Geert Wilders könnte zwar nach den Umfragen mit seiner Partei für die Freiheit (PVV) stärkste Kraft werden.

Doch was heißt das für eine künftige Regierung? Die wichtigsten Szenarien nach den heutigen Umfragewerten:

Wilders wird Ministerpräsident

Das ist faktisch ausgeschlossen. Wilders PVV könnte nur dann allein regieren, wenn sie 76 der 150 Mandate erringt. In den Umfragen liegt die PVV aber zur Zeit bei etwa 27. Doch in eine Koalition will keine Partei mit ihm treten. Mit einer Ausnahme: die Seniorenpartei 50plus. Die aber kann höchstens auf maximal 10 Sitze hoffen, bei weitem nicht genug, um mit Wilders eine Mehrheit zu erzielen.

Premier Rutte macht's wieder

Der rechtsliberale Ministerpräsident Mark Rutte hat beste Chancen, erneut eine Regierung zu bilden. Das wäre dann die dritte unter seiner Leitung. Doch dazu braucht er mindestens drei Partner. Seine VVD liegt zur Zeit mit rund 16 Prozent oder 23-27 Sitzen auf Platz zwei in den Umfragen. Mögliche Partner wären die christdemokratische CDA und die linksliberale D66.

Doch das reicht noch nicht aus. Für eine stabile Mehrheit müsste noch Ruttes bisheriger Koalitionspartner, die sozialdemokratische Partei für die Arbeit mitmachen. Doch ob die noch will, ist mehr als fraglich. Der Partei droht die größte Niederlage ihrer Geschichte - nur noch 12 statt jetzt 35 Sitze.

Mitte-Links-Regierung

Das wäre die Riesenüberraschung. Doch nach den Umfragewerten wäre eine Mammut-Koalition von vier linken Parteien mit den beiden größten christlichen Parteien nicht unmöglich. Die Sozialdemokraten, die Sozialisten und die grüne Partei GroenLinks könnten sich wohl schnell einigen. Sie verstehen sich auch relativ gut mit den Linksliberalen D66 und der linken ChristenUnie. Doch ob die eher konservativen Christdemokraten da mitmachen, ist zweifelhaft.

Minderheitsregierung

Angesichts der total zersplitterten Parteienlandschaft ist das wahrscheinlich: Die rechtsliberale VVD könnte eine Minderheitsregierung mit der christdemokratischen CDA und der linksliberalen D66 bilden. Diese würde wohl von den Sozialdemokraten, den Grünen und anderen kleineren Parteien geduldet werden.

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