Vorwürfe: Duterte soll Todesschwadronen befehligt haben

Ein Ex-Polizist wirft dem philippinischen Präsidenten Duterte vor, er soll als Bürgermeister Todesschwadron direkt befehligt haben.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte soll in seinem früheren Amt als Bürgermeister eine Todesschwadron direkt befehligt haben: Diesen Vorwurf erhob am Montag ein früherer Polizist, der nach eigener Aussage selbst Teil der Schwadron in der südphilippinischen Stadt Davao war und in Dutertes Auftrag Morde ausgeführt haben will. Ein Sprecher des Präsidenten wies die Vorwürfe rundweg zurück.

Duterte hatte nach seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen unbarmherzigen "Krieg" gegen die Drogenkriminalität angeordnet. Seitdem wurden mehr als 6000 Menschen getötet, viele von ihnen wurden Opfer so genannter "außergerichtlicher Tötungen".

Der Vorwurf, dass Duterte früher als Bürgermeister von Davao Killer-Kommandos befehligt habe, existiert schon lange. Duterte hatte dies zurückgewiesen, die Existenz von Todesschwadronen in Davao in der Vergangenheit aber mal dementiert, mal bestätigt.

Ex-Polizist soll dabei gewesen sein

Die neuen Angaben vom Montag stammten von dem pensionierten Polizisten Arthur Lascanas, der einer der Anführer der Schwadron von Davao gewesen sein soll. Er listete in Begleitung von drei prominenten Menschenrechtsanwälten auf einer Pressekonferenz Morde auf, die er auf Befehl Dutertes verübt haben will.

Er sei Duterte in "blinder Loyalität" ergeben gewesen, so dass er sogar zwei seiner Brüder getötet habe, die in den Drogenhandel verstrickt gewesen seien, sagte Lascanas.

"Das Böse hat gesiegt"

Er berichtete zudem, wie er mit anderen Polizisten einen mutmaßlichen Kriminellen entführt habe - mitsamt dessen hochschwangerer Frau und dem vierjährigen Sohn. Bürgermeister Duterte habe das Signal zur Ermordung der ganzen Familie gegeben: "Das Böse hat gesiegt: Sie haben die ganze Familie vor meinen Augen getötet", sagte Lascanas.

Präsidentensprecher Martin Anadanar wies die Anschuldigungen des Ex-Polizisten zurück. Dessen Pressekonferenz diene nur dem Ziel, "den Präsidenten zu vernichten und seine Regierung zu stürzen", erklärte Anadanar.

Kommentare