Venezuela: Maduro erhöhte Mindestlohn um 60 Prozent

Nicolas Maduro
Der Mindestlohn steht nun bei rund 65.000 Bolivar, rund 82 Euro.

Wegen der extremen Inflation hat Venezuelas Präsident Nicolas Maduro erneut den Mindestlohn erhöht, diesmal um 60 Prozent. Wie Maduro am Sonntag (Ortszeit) mitteilte, liegt der Mindestlohn nun bei rund 65.000 Bolivar.

Das sind laut dem offiziellen Wechselkurs 90 Dollar (rund 82 Euro), auf dem Schwarzmarkt aber gerade einmal 15 Dollar. An den Lohn gekoppelte Lebensmittelgutscheine wurden auf 135.000 Bolivar erhöht.

Wirtschaftskrise in Venezuela

Die Opposition macht Maduro für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die durch den starken Ölpreisrückgang seit 2014 verschärft wurde. Die außer Kontrolle geratene Inflation wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr auf 720 Prozent steigen. Wegen Versorgungsengpässen gab es in Venezuela schon mehrfach schwere Unruhen, Plünderungen und Massenproteste.

Die Opposition kämpft für vorgezogene Parlamentswahlen und eine Volksabstimmung über eine Absetzung des sozialistischen Staatschefs, dessen Mandat regulär im Jänner 2019 endet. Bei Demonstrationen der Regierungsgegner gab es im April immer wieder Zusammenstöße mit Sicherheitskräften und Anhängern des Staatschefs. Dabei wurden 28 Menschen getötet und mehr als 400 weitere verletzt. Für den 1. Mai hat die Opposition zu neuen Massenprotesten im ganzen Land aufgerufen.

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