Venezuela: Haus von Ex-Chefanklägerin durchsucht

Luisa Ortega Diaz vor ihrem Büro am 5. August
Luisa Ortega und ihr Mann leben weiterhin im Untergrund.

Der venezolanische Geheimdienst hat das Haus der abgesetzten Generalstaatsanwältin Luisa Ortega durchsucht. Ortega schrieb auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter, die Agenten des Geheimdienstes SEBIN wollten damit ihren "Kampf gegen den Totalitarismus" rächen. AFP-Journalisten beobachteten in der Hauptstadt Caracas mehrere SEBIN-Fahrzeuge vor dem Haus Ortegas.

Sie gilt als eine der wichtigsten Gegenspielerinnen des umstrittenen Staatschefs Nicolas Maduro, dem sie "diktatorische Ambitionen" vorwirft. Die Verfassunggebende Versammlung als neuer Machthebel des Maduro-Lagers hatte vor knapp zwei Wochen die Absetzung Ortegas verkündet. Seitdem lebt sie im Untergrund.

Ihr Nachfolger, Generalstaatsanwalt Tarek William Saab, erklärte, er lasse auch Ortegas Mann German Ferrer suchen. Der frühere Abgeordnete werde verdächtigt, Teil eines Rings von Schutzgelderpressern zu sein. Die Fahndung habe nichts mit Ortegas und Ferrers politischen Ansichten zu tun, betonte Saab.

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