USA: Romney greift Santorum an

USA: Romney greift Santorum an
Bei den US-Vorwahlen der Republikaner versuchte Mitt Romney in einer TV-Debatte Mittwochabend den Befreiungsschlag.

Der lange Zeit als Favorit bei den Präsidentschaftsvorwahlen der US-Republikaner gehandelte Mitt Romney geht in die Offensive: Romney hat die Attacken auf seinen Widersacher Rick Santorum verschärft. In einer TV-Debatte der republikanischen Bewerber am Mittwochabend bezichtigte Romney Santorum den republikanischen Schuldenfall schlechthin begangen zu haben: Während seiner Amtszeit als Senator soll Santorum demnach die Staatsausgaben nach oben getrieben haben.

Romney, Santorum, Newt Gingrich und Ron Paul lieferten sich Wortgefechte über Themen von der Wirtschaftspolitik bis zum Syrien-Konflikt.

Show-Debatte im TV

Während Santorums Amtszeit im Senat seien die Staatsausgaben um 80 Prozent angestiegen, sagte Romney im TV. Der frühere Senator habe mehrfach für die Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze der USA gestimmt, ohne sich für Einsparungen einzusetzen. Außerdem habe Santorum für die Vergabe von Mitteln an die Organisation Planned Parenthood gestimmt, die auch Abtreibungen anbietet. Dabei hat sich Santorum im Wahlkampf als absoluter Abtreibungsgegner positioniert.

Der christlich-konservative Ex-Senator warf Romney umgehend vor, die Fakten zu verzerren. "Sie wissen nicht, wovon sie reden", wetterte er. Santorums längere Erklärung, wie der US-Kongress die Mittel im Haushalt zuweise, quittierte Romney mit einem kurzen Kommentar. "Ich bin all dem nicht ganz gefolgt", sagte der Ex-Gouverneur. Aber er werde dafür sorgen, dass die "exzessiven Ausgaben" im Kongress ein Ende hätten.

Umfragen sehen Sontorum schon vor Romney

USA: Romney greift Santorum an

Wegen seiner finanzstarken Wahlkampforganisation und der Unterstützung durch das Partei-Establishment galt Romney lange als Favorit, um bei den Wahlen im November für die Republikaner Präsident Barack Obama herauszufordern. Allerdings hält die konservative Basis der Republikaner Abstand von dem Ex-Gouverneur von Massachusetts. Der erzkonservative Santorum ist laut Umfragen Romneys gefährlichster Rivale um das Kandidatenticket der Republikaner.

Einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Universität Quinnipiac zufolge liegt Santorum derzeit landesweit mit 35 Prozent klar vor Romney mit 26 Prozent. Gingrich kommt demnach nur auf 14 Prozent - der Ex-Chef des Repräsentantenhaus hatte noch im Jänner die Rolle des ärgsten Romney-Rivalen inne. Die Zustimmung der republikanischen Anhänger für den Ultra-Liberalen Paul liegt laut der Umfrage bei elf Prozent. Die Ideen des texanischen Abgeordneten für einen Minimalstaat gelten auch in weiten Teilen der eigenen Partei als nicht vermittelbar.

Alles offen

Romney hatte Anfang Februar überraschend drei Vorwahlen an Santorum verloren, in Missouri, Minnesota und Colorado. Bei der Vorwahl in Maine hatte sich dann wieder Romney durchgesetzt. Am Dienstag stimmen die Republikaner in Romneys Geburtsstaat Michigan und in Arizona ab. Santorum hat laut Umfragen in Michigan die Nase vorn. Auch bei der Abstimmung in Arizona muss Romney wegen eines recht knappen Vorsprungs noch um den Sieg bangen. Eine Vorentscheidung dürfte dann beim sogenannten Super-Dienstag am 6. März fallen, wenn in zehn Staaten gleichzeitig abgestimmt wird. Die offizielle Kandidatenkür findet dann auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner Ende August statt.

 

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