USA machen Russland für Cyberattacken verantwortlich

Aufgrund deren Ausmaßes sei davon auszugehen, dass "nur Russlands höchstrangige Regierungsverantwortliche diese Aktivitäten genehmigt haben können".

Washington hat Moskau erstmals offiziell beschuldigt, hinter den Hackerangriffen auf die Demokratische Partei zu stecken. Aufgrund deren Ausmaßes sei davon auszugehen, dass "nur Russlands höchstrangige Regierungsverantwortliche diese Aktivitäten genehmigt haben können", erklärten am Freitag das Heimatschutzministerium und das Amt des Geheimdienstkoordinators in einer gemeinsamen Stellungnahme. Moskau weist die Anschuldigungen zurück.

Die Homepage des russischen Präsidenten Wladimir Putin werde jeden Tag von mehreren zehntausend Hackern attackiert, sagte Peskow. "Viele dieser Angriffe werden auf US-Gebiet zurückverfolgt, aber wir machen nicht jedes Mal das Weiße Haus verantwortlich."

Diese Cyberattacken zielten darauf ab, "sich in den US-Wahlprozess einzumischen". Dabei handle es sich um Methoden, die für Russland nicht neu seien, hieß es in der Erklärung. Moskau habe "ähnliche Taktiken und Techniken eingesetzt, um die öffentliche Meinung in Europa und Eurasien zu beeinflussen".

Angespannte Beziehung

Russland stand schon in den vergangenen Monaten im Verdacht, hinter dem Cyberangriff auf die Parteizentrale der Demokraten zu stecken. Doch ist es nun das erste Mal, dass die US-Regierung diesen Vorwurf offiziell erhebt.

Damit werden die ohnehin schon schwer angespannten Beziehungen beider Länder weiter belastet. Zu Beginn der Woche hatten die USA die Syrien-Gespräche mit Russland wegen der fortgesetzten heftigen Angriffe auf Aleppo abgebrochen. Die Streitkräfte des syrischen Machthabers Bashar al-Assad werden bei ihrer Offensive massiv von russischen Luftverbänden unterstützt.

Ob die USA auf die Cyberattacken mit Gegenmaßnahmen reagieren würden, blieb zunächst unklar. US-Regierungsvertreter hatten in der Vergangenheit gewarnt, dass Hackerangrife auf US-Institutionen eine entsprechende Antwort auslösen würden, entweder in Form diplomatischer oder wirtschaftlicher Sanktionen oder von Cyber-Gegenattacken.

Hackergruppe namens "Guccifer 2.0"

Die Hackerangriffe auf die Demokraten hatten im Juli zur Veröffentlichung brisanter interner Mailwechsel durch die Website Wikileaks und dem Rücktritt der Parteivorsitzenden Debbie Wasserman Schultz geführt. Die E-Mails enthielten abfällige Kommentare über den in den Vorwahlen gegen die heutige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton unterlegenen Senator Bernie Sanders.

Für die Angriffe auf die Demokraten übernahm eine Hackergruppe namens "Guccifer 2.0" die Verantwortung. Die Gruppe veröffentlichte inzwischen auch Mails, die aus der von Ex-Präsident Bill Clinton geleiteten Clinton-Stiftung stammen sollen.

Zudem hatte es kürzlich auch Angriffe auf IT-Systeme regionaler US-Wahlbehörden gegeben. Heimatschutzministerium und Geheimdienstamt erklärten jedoch, diese Angriffe könnten bislang nur auf eine russische Firma zurückgeführt werden. Es sei noch unklar, ob die russische Regierung verantwortlich sei.

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