USA jagen Al-Jolani: Zehn Mio. Dollar Kopfgeld

Archivfoto von Abu Mohamed al-Jolani.
Zehn Millionen US-Dollar für Informationen über Anführer von ehemaligem syrischen Al-Kaida-Ableger.

Die US-Regierung hat eine Belohnung von zehn Millionen US-Dollar (9,18 Millionen Euro) für Informationen über den Anführer der syrischen DschJihadistengruppe Fatah al-Sham ausgelobt. Das Geld wird nach Angaben des Außenministeriums in Washington vom Mittwoch für Hinweise bezahlt, die zur Identifizierung und zum Aufspüren Abu Mohammed Al-Jolani führen.

Ehemals "Al-Nusra-Front"

Fatah al-Sham nannte sich früher Al-Nusra-Front und war der syrische Ableger des Al-Kaida-Netzwerks, von dem sich die Gruppe voriges Jahr aber lossagte. Die US-Regierung hatte Al-Jolani schon zuvor als "besonders profilierten globalen Terroristen" bezeichnet. Sein Name steht auch auf entsprechenden Listen des UNO-Sicherheitsrats. Unter Mohammed Al-Jolani Führung habe Fatah al-Sham zahlreiche Terroranschläge in ganz Syrien verübt, wobei oftmals Zivilisten das Ziel waren", teilte das US-Außenministerium mit.

Fatah al-Sham warnte die im syrischen Bürgerkrieg kämpfenden Rebellengruppen davor, an der Umsetzung der von Russland, dem Iran und der Türkei geplanten Deeskalationszonen mitzuwirken. Ein entsprechendes Memorandum hatten die drei Staaten vergangene Woche in der kasachischen Hauptstadt Astana unterzeichnet. Dies wäre "gleichbedeutend mit Verrat", erklärte die von der Islamistengruppe dominierte Vereinigung Tahrir al-Sham.

Die syrische Regierung und die im syrischen Bürgerkrieg kämpfenden Rebellengruppen sind an dem Memorandum nicht beteiligt. Es sieht die Einrichtung von vier Zonen vor, in denen Regierung und Rebellen für sechs Monate ihre Kämpfe einstellen. Es sieht aber Ausnahmen für Angriffe auf Jihadistengruppen wie den "Islamischen Staat"" (IS) und Fatah al-Sham vor.

Hunderttausende Tote

Fatah al-Sham ist ein wichtiger Faktor im unübersichtlichen syrischen Bürgerkrieg, in dem seit 2011 mehr als 320.000 Menschen starben und mehr als die Hälfte der Bevölkerung in die Flucht getrieben wurde. Das Verhältnis der Gruppe zu einigen Rebellengruppen ist gespannt, andere haben sich mit ihr verbündet.

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